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Nach Einschätzung von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) wird die Buchmesse nicht nach München wechseln. «Wir gehen nicht davon aus, dass es zu einer Abwanderung kommt», sagte Roths Referent Gunter Stemmler am Freitag der Nachrichtenagentur ddp.
Frankfurt/Main (ddp-bay). In den vergangenen Tagen habe die Oberbürgermeisterin Gespräche mit der Leitung der Buchmesse und der Frankfurter Messegesellschaft geführt. Diese seien in «guter Atmosphäre» verlaufen. Es habe außerdem in einzelnen Streitpunkten Bewegung gegeben.Als Beispiel nannte Stemmler die von der Buchmesse und Verlegern kritisierten Kopplungsgeschäfte Frankfurter Hoteliers. Noch in diesem Monat wollten die Leitung der Buchmesse und die Hoteliers erneut zu einem Gespräch zusammenkommen. Ein erstes Treffen vor zwei Wochen hatte kein greifbares Ergebnis gebracht. Die Hoteliers hatten sich geweigert, ihre als zu hoch kritisierten Preise zu senken.
Die Diskussion über einen Umzug der Buchmesse war vor vier Wochen entbrannt. Verlage, Besucher und Messeveranstalter halten die Hotelpreise und die Standkosten in Frankfurt für zu hoch. Nach einem Krisengespräch Ende Januar hatte die Buchmesse-Leitung der Stadt versprochen, bis zum 1. März keine Verhandlungen mit Konkurrenz-Standorten zu führen.
Seit Anfang des Monats hat es laut Buchmessen-Sprecher Holger Ehling «zwei, drei» Gespräche mit Konkurrenten gegeben. Zu Details wie auch weiteren geplanten Gesprächen wollte er sich jedoch nicht äußern. «Wir stehen nicht unter Zeitdruck», sagte Ehling. Nach seiner Einschätzung hätten die Stadt und Land Hessen die «Tragweite» einer möglichen Abwanderung erkannt. Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hatte zugesagt, keine «aggressive Abwerbungspolitik» zu betreiben, sich zugleich aber offen für einen Messe-Umzug gezeigt.