Body
Mustermeile für Kunstflaneure - Mit der Pinakothek der Morderne entsteht in München ein einzigartiges Museumsviertel
München (ddp). Kunstflaneure können künftig in München auf engstem Raum ein Panaroma des künstlerischen Schaffens von der Antike bis zur Gegenwart genießen. Mit der Pinakothek der Moderne erhält die Isar-Metropole eines der bedeutendsten Museen für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Am 13. September soll der derzeit größte Museums-Neubau Europas in direkter Nachbarschaft zu fünf weiteren hochkarätigen Häusern eröffnet werden. Zusammen mit der Alten und der Neuen Pinakothek entsteht in der Isar-Metropole ein Museumsviertel, das deutschlandweit lediglich mit der Berliner Museumsinsel eine Rivalin hat. In unmittelbarer Nähe des neuen Kunsttempels liegen zudem das Lenbachhaus, die Glyptothek und die Staatliche Antikensammlung.In Münchens dritter Pinakothek werden auf rund 12 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche etwa 60 000 Objekte Platz finden. Beckmann, Beuys, Bacon und Baselitz, Kandinsky, Klee und Picasso warten auf die Besucher. Aber auch Moderneres wie die Leuchtkästen von Jeff Wall und Installationen von Bruce Naumann werden zu sehen sein. Ebenso vertreten sind Zeichnungen und Druckgraphiken sowie herausragende Werke aus Kunsthandwerk und Design. Besonderes Glanzlicht des neuen Hauses wird Deutschlands größte Architektursammlung mit Modellen, Fotos und Skizzen.
Nur wenige Meter vom neuen Kunsttempel entfernt lockt die 1981 fertiggestellte Neue Pinakothek mit einer ständigen Ausstellung von Meisterwerken der Malerei und Skulptur von der zweiten Hälfte des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die meisten Exponate gehören zur Kunst des 19. Jahrhundert, wobei die deutsche Malerei dominiert. Zu den zahlreichen Schmuckstücken der Sammlung gehören aber auch Werke Vincent van Goghs, Paul Gauguins, Edouard Manets und Edgar Degas\'.
In der Alten Pinakothek Leo von Klenzes findet sich eine der weltweit bedeutendsten Gemäldesammlungen. Zu sehen sind europäische Meisterwerke vom 14. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert. Werke Albrecht Dürers und Albrecht Altdorfers lassen die altdeutsche Malerei lebendig werden. Die italienische Kunst der Renaissance ist mit Tizian, Rafael und Leonardo da Vinci ebenso herausragend vertreten wie die flämische und holländische Malerei des 17. Jahrhunderts mit Gemälden von Peter Paul Rubens und Rembrandt.
Und noch ein weiteres Museum soll demnächst in der Münchner Maxvorstadt entstehen. Es wird eigens gebaut, um die Sammlung zeitgenössischer Kunst von Annette und Udo Brandhorst unterzubringen. Eigentlich sollten die Kunstwerke der rund 100 Millionen Euro wertvollen Kollektion in einem Erweiterungsbau der Pinakothek der Moderne untergebracht werden. Doch weil sich Architekt Stephan Braunfels und Sammler Brandhorst nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen konnten, soll es einen vierten Kunsttempel geben, in dem unter anderem Originalzeichnungen Picassos zu sehen sein werden.
Robert Zsolnay
(www.museum-der-moderne.de)