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Plakat von Anselm Kiefer für die Donaueschinger Musiktage

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Anselm Kiefer hat das Plakat für die Donaueschinger Musiktage 2002 gestaltet. Grundlage des Plakats ist eine Original-Collage aus Fotomaterial, verschiedenen Papieren, Spachtelmasse, Silikon, und verschiedenen Farbmaterialien im Format 116 x 89 cm, die Kiefer eigens für diesen Anlass in seinem Atelier in Südfrankreich entworfen hat.

Donaueschingen/Baden-Baden (ots) - Gedruckt wurde das Plakat in den Maßen 84 x 59 cm in einer limitierten Auflage von 900 Stück von der Dr. Cantz\'schen Druckerei in Ostfildern in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Fotolabor Tommy Bauer und der Reproanstalt Kaufmann pre press in Ostfildern. Es kann so lange der Vorrat reicht zum Preis von 20 Euro (inkl. Versand) beim Kulturamt Donaueschingen bestellt werden.

Für SWR2-Musikredakteur Armin Köhler zeugt die Tatsache, dass er nach Gerhard Richter im vergangenen Jahr mit Kiefer erneut einen der wichtigsten zeitgenössischen Künstler für das Plakat der Donaueschinger Musiktage gewinnen konnte, von der außerordentlichen künstlerischen Relevanz dieses ältesten und renommiertesten Festivals für Neue Musik, das seit über 50 Jahren vom Südwestrundfunk bzw. seinem Vorgängersender SWF unterstützt wird. Köhler: "Während allerdings bisher alle Künstler ?lediglich\' ein bereits vorhandenes Motiv zur Plakatgestaltung nutzten, hat Kiefer eigens ein neues Bild entworfen. Das ist eine vollkommen neue Qualität." Für Köhler ist Kiefers Plakat Ausdruck für das Suchende und Tastende, das gerade den Donaueschinger Musiktagen, "dieser ?Baustelle Musik\'", eigen ist. "Ich als Musiker sehe in den Zahlen 1 bis 12 in diesem Plakat für ein Musikfestival, das in den 20er Jahren die zwölftönige Kompositionsmethode von Arnold Schönberg und seinen Schülern in die Öffentlichkeit getragen hat, ein Symbol für die zwölf Halbtöne des Oktavraumes und eben dieser Kompositionsmethode. Möglich wäre aus musikalischer Sicht auch eine Interpretation der Zahlen in Richtung der seriellen Kompositionsmethode, die in Donaueschingen in den 50er Jahren groß wurde."
Exklusive Künstler-Plakate haben eine lange Tradition bei den Donaueschinger Musiktagen, so haben neben Gerhard Richter (1980 und 2001) u.a. Joan Miro (1969), HAP Grieshaber (1970), Horst Antes (1975), Arnulf Rainer (1976), Charly Banana (1986), Thomas Florschütz (1992) und Günter Uecker (1996) Plakate entworfen. Viele dieser Künstler-Plakate haben heute Sammlerwert.
Den inhaltlich thematischen Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2002 bildet das Beziehungsgefüge zwischen instrumental-elektronischem Klang und Stimme. Auf dem Programm des international renommiertesten Festivals für Neue Musik stehen auch in diesem Jahr wieder ausschließlich Auftragskompositionen des Südwestrundfunks: insgesamt 20 Uraufführungen und eine Deutsche Erstaufführung von Komponisten aus insgesamt 15 Nationen.

Anselm Kiefer, geboren 1945 in Donaueschingen, gilt als einer der Hauptvertreter der "Neuen Deutschen Malerei" und als einer der wichtigsten Maler seiner Generation. Nach abgebrochenem Jurastudium belegte er von 1966-1968 Malkurse bei Peter Dreher in Freiburg, studierte 1969 an der Karlsruher Akademie der bildenden Künste bei Horst Antes und von 1970-1972 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Joseph Beuys. Bereits 1969 erregt er durch seine Fotofolge "Besetzungen" erste internationale Aufmerksamkeit und formuliert eines seiner zentralen Themen: die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. Seine meist sehr großformatigen Bilder zeichnen sich aus durch komplexe Anspielungen auf historische Ereignisse, Symbole Gesten, Mythen und literarische Stoffe, sowie durch unkonventionelle Materialkombinationen (häufig mit Öl, Kunstharz, Schellack, Blei, Sand und Stroh) und massigen, schichtenden Farbauftrag. 1977 und 1987 Teilnahmen an "documenta" 6 und 8 in Kassel. Zahlreiche Einzelausstellungen und Retrospektiven u.a. in Jerusalem (1984), Chicago, Los Angeles (1987), New York (1987 / 1999), Berlin (1991), Paris (1996 / 2000), London (1997), Madrid (1998), Lusiana, Kopenhagen, Basel (2001). Preise u.a.: Wolf-Preis für Kunst, Jerusalem (1990), Goslaer Kaiserring (1990), Internationaler Preis der Jury der 47. Kunst-Biennale Venedig (1997), Praemium Imperiale, Japan (1999), Chevalier de l\'Ordre des Arts et Lettres. Kiefer ist seit 1990 Ehrenmitglied der American Academie und des Institute of Arts and Letters. Er lebt und arbeitet seit 1992 im südfranzösischen Barjac.

Das von Anselm Kiefer gestaltete Plakate der Donaueschinger Musiktage 2002 kann so lange der Vorrat reicht zum Preis von 20,- EURO (inkl. Versand) gegen Verrechnungsscheck beim Kulturamt Donaueschingen (Karlstraße 58, 78166 Donaueschingen) bestellt werden. Limitierte Auflage von 900 Stück.

Weitere Informationen zu den der Donaueschinger Musiktagen 2002 sowie eine vollständige Programmübersicht finden Sie ebenfalls im Internet unter www.swr.de/donaueschingen