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Programmkino-Betreibern brechen Werbeeinnahmen weg

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Leipzig (ddp-lsc). Die kleineren Kinohäuser in Deutschland verlieren massiv an Werbeeinnahmen. „Bei vielen kleinen Kinos im Land gehen derzeit die sehr wichtigen Erträge für die Werbetrailer vor dem Film deutlich zurück. Die Werbebranche konzentriert sich auf die Multiplexe“, sagte die Geschäftsführerin der AG Kino Eva Matlok.

Allerdings sei das eine Milchmädchenrechnung der Industrie, der es wohl nur um die Masse der erreichten Zuschauer gehe, sagte Matlok. Offenbar übersähen die Werbefachleute, dass insbesondere im Arthouse-Kino-Bereich das anspruchsvolle und für viele Branchen sehr wichtige Publikum zu finden sei. Für die Programmkinos hätten die Einnahmeausfälle aber unmittelbar Auswirkungen auf das Angebot, weil in den meist sehr kleinen Häusern die Finanzdecke dünn sei.

„Ein weiteres Problem ist für viele Kinobetreiber derzeit die Fülle des Angebots an Filmen“, sagte Matlok. Die Betreiber der Arthouse-Kinos könnten für ihr Programm Filme nicht wahllos mischen, außerdem hätten sie bei der Auswahl des Programms ohnehin meist einen großen Aufwand, da viele für sie interessanten Filme von ihren Verleihern nur mit kleinem Werbe- und Vertriebsbudget ausgestattet würden.

Die Filmkunstmesse in Leipzig sei für viele Branchenvertreter ein nahezu unverzichtbarer Treffpunkt, sagte Matlok. „Trailer, Plakate, Starttermine und in einigen Fällen selbst der deutsche Titel“ könnten hier diskutiert und abgestimmt werden. Für den Blick über den Tellerrand sorgten bei der Messe mehrere Vorträge, darunter die Präsentation „Kino als Ort“ durch das British Council, bei der es um die Bedeutung des Kinos in der Infrastruktur und dem Leben der Städte gehe.

Auf der Filmkunstmesse sichten Betreiber von Arthouse- und Filmkunst-Kinos, Verleiher und Branchenvertreter bis Freitag gemeinsam 65 Filme und sprechen über die Bewerbung der Produktionen mit kleinen Budgets.
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