Die Deutsche Erich-Kästner-Gesellschaft will sich künftig verstärkt mit den Pseudonymen des Autors beschäftigen. Der neue Präsident der Gesellschaft und Germanist der Leipziger Universität, Bernhard Meier, werde sich diesen vor allem im belletristischen und journalistischen Wirken Kästners (1899-1974) widmen, teilte die Gesellschaft am Donnerstag in Leipzig mit. Insbesondere die Jahre 1919 bis 1927, in denen der Autor in Leipzig weilte, seien bisher noch weitgehend unerforscht. Da Kästner unter unendlich vielen Pseudonymen geschrieben habe, gehe die Gesellschaft von zahlreichen Geschichten aus seiner Feder aus, die ihm noch nicht zugeordnet worden seien. Mit Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen erinnert die 1975 in München gegründete Erich-Kästner-Gesellschaft an das Schaffen des Autors, der in den 1950er Jahren auch Präsident des Westdeutschen Zentrums des Schriftstellerverbandes PEN war. Zu den etwa 100 Mitgliedern aus dem In- und Ausland der Gesellschaft zählen auch Vico von Bülow alias Loriot und der Lyriker Robert Gernhardt.