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Radios setzen auf mehr heimische Rock- und Popmusik

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Aus Bayerns Radios erklingt künftig mehr Musik mit deutschen Liedtexten. Der Bayerische Rundfunk (BR), Antenne Bayern und die Lokalradios wollen in ihren Programmen verstärkt deutschsprachige Rock- und Popmusik senden, kündigte Medienminister Erwin Huber (CSU) am Mittwoch in München an. Das Bekenntnis zur deutschen Musik sei das Ergebnis eines Treffens mit Vertretern der Radiosender und der Musikindustrie.

München (ddp-bay). Bei diesem zweiten «Runden Tisch» vereinbarten die Teilnehmer, dass Bayern 3 jede Woche mindestens einen neuen deutschsprachigen Musiktitel platziert und Bayern 2 im Sommer eine neue tägliche Programmstunde für deutsche Musikproduktionen schafft. Antenne Bayern will ab April einen Wettbewerb zugunsten deutscher Musikproduktionen starten. Mit der «Sound-Garage» soll zudem eine neue Online-Plattform für junge Künstler geschaffen werden. Die besten Bands werden von Antenne Bayern vorgestellt und gespielt. Die Lokalradios wollen mit speziell zugeschnittenen Formaten und Wettbewerben die jeweilige lokale junge Rock- und Popszene unterstützen.

Huber lobte das Ergebnis der Gesprächsrunde: «Radios und Musikverbände haben das deutliche Signal gegeben, eine bessere Bühne für neue deutschsprachige Musik in den Radioprogrammen zu schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass mit zunehmender Ausstrahlung deutschsprachiger Musiktitel abweichend vom gängigen Schema das Radioangebot vielfältiger und für das Publikum attraktiver wird.» Zum Gespräch eingeladen waren auch Vertreter aus der Musikwirtschaft und Produzenten. Von Seiten der Musiker nahmen Hans Jürgen Buchner (Haindling), Hannes Ringlstetter (Schinderhannes) und Hage Hein teil.

Die Initiative wird von weiteren Angeboten für junge Bands und ihr Publikum begleitet. So will der Bayerische Rundfunk die «Musische Offensive» an bayerischen Schulen auf das Genre der Rock- und Popmusik erweitern. Bei diesem Gemeinschaftsprojekt von BR und Staatsregierung gehen Profi-Musiker mit ihren Instrumenten an die Schulen und machen gemeinsam mit den Jugendlichen das Klassenzimmer zum Konzertsaal.

Im Juni vergangenen Jahres war die bayerische Staatsregierung mit einer Gesetzesinitiative für mehr heimische Musik im Radio im Landtag gescheitert. Der Kulturausschuss hatte damals das Vorhaben einstimmig abgelehnt. Auf Initiative Bayerns hatten jedoch daraufhin zehn Bundesländer in einer Protokollerklärung zum Siebten Rundfunkänderungsstaatsvertrag das Anliegen der Staatsregierung unterstützt.