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Berlin (ddp-bln). Der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Neuen Nationalgalerie, Peter Raue, sieht den Vorschlag von Bundespräsident Horst Köhler für eine «Best of Berlin»-Schau skeptisch. Ein vergleichbarer Erfolg wie bei der am Wochenende auslaufenden MoMA-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie sei sehr unwahrscheinlich, sagte Raue am Samstag im DeutschlandRadio Berlin.
Der Bundespräsident hatte eine Sonderausstellung angeregt, die bedeutende Kunstwerke aller Sammlungen einschließt.Raue betonte, Berlin sei mit seiner Vielzahl an Ausstellungen bereits sehr attraktiv. Das Konzept, aus allen Ausstellungen die berühmtesten Exponate zusammen zu präsentieren, zweifelte er an. «Den Menschen zu sagen: Geht in eine Ausstellung, da seht ihr Nofretete, Caspar David Friedrich und Nolde in einem Raum - ich bin skeptisch, ob das wirklich hilfreich ist.»
Mit dem Erfolg der Ausstellung des Museum of Modern Art in der Neuen Nationalgalerie zeigte sich Raue sehr zufrieden. Niemand habe mit einer Besucherzahl von über einer Million gerechnet. Verantwortlich für den Erfolg sei die Werbung und der Ruf des MoMA mit seiner als herausragend geltenden Ausstellung. Eine Wiederholung dieses Erfolgs strebe sein Verein in nächster Zukunft nicht an, sagte Raue. Die Neue Nationalgalerie werde jetzt auch wieder «schwierige» Ausstellungen veranstalten, die nicht so publikumswirksam seien. Raue unterstrich zugleich: «Man kann nur daraus lernen: Es lohnt sich, darüber nachzudenken, auch teure Kultur nach Berlin zu holen.»