Body
Ray Charles, einer der Begründer der Soulmusik, ist tot. Der Sänger starb am 10. Juni in seinem Haus in Beverly Hills im Alter von 73 Jahren an den Folgen von Leberkrebs. Angehörige und Freunde begleiteten ihn auf seinem letzten Weg.
Songs wie "What\'d I Say", "Georgia on My Mind" und seine Version von "America, the Beautiful" hatten den Jazzmusiker weltberühmt gemacht.Ray Charles Robinson, wie er mit bürgerlichem Namen hiess, stammte aus ärmsten Verhältnissen, erblindete bereits mit 6 Jahren und war mit 15 Vollwaise. Mit 16 Jahren begann er sich Heroin zu spritzen, eine Sucht, die ihm später fast die Karriere zerstörte. Ungeachtet des schweren Starts wurde er zu einem begnadeten Pianisten, Saxofonspieler und Sänger.
Das weltberühmte Multitalent gewann zwölf Grammy-Preise im Laufe seiner langen Karriere, neun davon zwischen 1960 und 1966. Außer im Soul war Ray Charles in Blues, Jazz, Country und Swing zu Hause. Er wurde drei Jahre hinter einander zum besten "R&B-Sänger" gekürt. Die Beisetzung des blinden Soulstars soll in der kommenden Woche in Los Angeles erfolgen.
Neben einem sehr feinen Gehör verfügte der Pianist, Sänger und Komponist über ein erstaunliches Gedächtnis. "Ich kann mich an mein Büro setzen und ein ganzes Arrangement im Kopf schreiben, ohne einmal ans Klavier zu gehen", erzählte Charles gerne. Das Multitalent beherrscht auch die Klarinette, die Orgel und das Saxophon.
Schon früh galt er als «The Genius» und brachte unter diesem Nimbus Platten unter dem Namen «The Genius Hits The Road», «The Genius After Hours» oder «The Genius Sings The Blues» heraus. Das Geniale war die zugleich authentisch wirkende und marktgängige Synthese aus Gospel, Blues, Jazz und sogar Country, mit der Ray Charles in den späten fünfziger Jahren seinen Ruhm begründete; die Mixtur sollte den aufkommenden Rock und namentlich Sänger wie Joe Cocker, Van Morrison oder Eric Burdon nachhaltig beeinflussen.
Quellen: stern.de, tagesschau.de , nzz.ch