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Rheingau Musik Festival zieht positive Bilanz
Rheingau Musik Festival plant einen der größten mobilen Konzertsäle
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Rheingau Musik Festival plant einen der größten mobilen Konzertsäle

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Oestrich-Winkel - Corona hat das Rheingau Musik Festival im vergangenen Jahr verhindert. In diesem Sommer hat es trotz Unwägbarkeiten große Pläne. Ungewöhnliche Spielstätten sollen Mindestabstände garantieren.

Das Rheingau Musik Festival (RMF) will im Corona-Sommer 2021 einen der größten mobilen Konzertsäle Europas aufbauen und auch erstmals ein Fußballstadion nutzen. Damit sollen die nötigen Mindestabstände zwischen den Zuschauern gewährleistet sein. Trotz aller Unwägbarkeiten wegen der Pandemie plant das 1987 gegründete Festival in diesem Sommer laut seiner Sprecherin Sabine Siemon eine Rekordzahl von Konzerten: Inklusive Wiederholungen von Musikdarbietungen bei verringerter Zuhörerzahl am selben Tag sollen es 208 sein. 125 000 Karten werden angeboten. Bislang sind nach Siemons Worten etwas mehr als die Hälfte davon verkauft. Einige Konzerte seien bereits ausverkauft. Angesichts von Corona sei das ein sehr guter Start.

Der mobile Konzertsaal soll auf dem Gelände von Schloss Johannisberg oberhalb von Geisenheim am Rhein für mehrere hunderttausend Euro entstehen. Maximal rund 580 Zuhörer sollen sich paarweise im Schachbrettmuster auf eine größere Zahl von Stühlen verteilen. Nach der Pandemie könnten hier laut Siemon sogar 1200 Zuhörer mit weniger Abständen sitzen. Der bislang vom RMF im Schloss Johannisberg genutzte Saal hat dagegen nur etwa 500 dicht gedrängte Plätze.

Der mobile «Fürst von Metternich Konzert-Kubus» aus Holz, Glas und Metall soll 20 Meter breit, 45 Meter lang und 8 Meter hoch sein. Es gibt laut Planung ein Bühnenpodest, leicht ansteigende Zuhörerplätze und eine Belüftungsanlage. Ein Deckensegel und schuppenartige Wände sollen einen guten Klang von Kammermusik gewährleisten. Der Technikpartner des Festivals, Matthias Becker, spricht von einer «gewissen Wohnzimmeratmosphäre» ohne Echos und Überlagerungen.

In der Brita-Arena in Wiesbaden sollen maximal rund 2500 Zuhörer bei Open-Air-Konzerten in etwa 250 Strandkörben und auf der Tribüne Platz nehmen können. Künstler wie Till Brönner und Max Giesinger sowie die Band Smokie haben sich in dem Fußballstadion angesagt. Hinzu kommen beim RMF wie schon früher zahlreiche andere Spielstätten wie Kirchen, Weingüter und das Kurhaus Wiesbaden.

Nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr soll die diesjährige 34. Festivalsaison vom 26. Juni bis zum 5. September über die Bühne gehen. «Artist in Residence» ist die Pianistin Khatia Buniatishvili. Zur längst ausverkauften Eröffnung mit dem hr-Sinfonieorchester am 26. Juni im Kloster Eberbach bei Eltville werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erwartet.

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