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Bei einer parlamentarischen Anhörung zur Lage der Berliner Opernhäuser haben sich der Intendant der Staatsoper, Peter Mussbach, und der Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Laut Mussbach, dessen Vertrag über das Jahr 2010 nicht verlängert wurde, wolle der SPD-Politiker sein Haus finanziell "aussaugen".
Er warf dem Regierenden Bürgermeister sowie dem Dirigenten und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim "Mafia-Methoden" vor. Seine Absetzung durch Wowereit sollte in der Öffentlichkeit als eigener Rücktritt dargestellt werden, sagte der Intendant vor dem Kulturausschuss im Abgeordnetenhaus. Diese "goldene Brücke" habe er im Gespräch mit Barenboim nicht akzeptiert und fügte hinzu: "Ich sage nur: Mafia". Außerdem kritisierte Mussbach, dass die sanierungsbedingte dreijährige Spielpause an der Lindenoper von 2010 bis 2013 und der Betrieb im Ausweichquartier Schillertheater durch "Aussaugen der Rücklagen" der Staatsoper in Höhe von sieben Millionen Euro bezahlt werden solle.Die Staatsoper soll zehn Millionen Euro zusätzlich vom Land Berlin erhalten. Der Bund will sich dafür an der Sanierung beteiligen. Die Deutsche Oper soll 5,5 Millionen Euro mehr bekommen, die Komische Oper vier Millionen. Der Geschäftsführer der Opernstiftung, Stefan Rosinski, verlangte eine stärkeres Engagement der Politik für die drei Opernhäuser. Die Hauptstadt müsse sich an Metropolen wie London oder Wien messen lassen. Der Intendant der Komischen Oper, Andreas Homoki sagte, die zusätzliche Zuwendung von zehn Millionen Euro für die Staatsoper fördere nicht die Solidarität unter den Häusern. Die Berliner Opernstiftung hat 2007 einen Überschuss in Höhe von mehr als vier Millionen Euro erwirtschaftet. Die Zahl der Zuschauer stieg von 700.000 im Vorjahr auf etwa 732.000 im Jahr 2007. Die öffentlichen Zuschüsse für die Opernstiftung und die drei Häuser lagen bei 110 Millionen Euro.
Quelle: http://www.3sat.de/kulturzeit/