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orf - Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff ("Die Blechtrommel") denkt an die Verfilmung des Romans "Die Päpstin" der amerikanischen Schriftstellerin Donna Cross. "Ich arbeite ernsthaft an diesem Projekt", sagte der 62-jährige Filmemacher am Sonntag in Prag.
In der Moldau-Metropole wurde Schlöndorff für sein Lebenswerk mit dem Preis der tschechischen Kritiker, dem "Kristian", geehrt. Ihn reize der im Mittelalter spielende Roman, in
dem es eine junge Frau bis in den Vatikan schaffe, sagte Schlöndorff über die Romanvorlage. "Es ist eigentlich eine Art postfeministischer \'Graf von Monte Christo\'", meinte der Regisseur.
Am Rande der Preisverleihung in Prag kritisierte Schlöndorff das derzeitige Verhältnis der Filmemacher in Deutschland untereinander. "Es fehlt der Kampf, eigentlich ignorieren sich alle. Wir sind seinerzeit wenigstens noch mit der Parole \'Opas Kino ist tot\' angetreten", sagte der Regisseur. Allgemein fehle dem Gewerbe der Ehrgeiz. "Vielen Filmemachern in Deutschland fehlt der vielleicht vermessene Wunsch, die Latte zu überspringen. Ich habe oft den Eindruck, viele machen nur Konfektion fürs Fernsehen", meinte Schlöndorff.
Der Regisseur nannte es paradox, dass europäische Filme gegenwärtig selten über die Grenzen des eigenen Landes hinaus erfolgreich seien. "Wenn Luis Bunuel, Milos Forman oder Ingmar Bergman damals einen neuen Film fertig hatten, wollte den jeder in Europa sehen", sagte Schlöndorff, "heute haben wir die gleiche Währung, die Grenzen sind weg, aber jeder interessiert sich nur noch für seine eigene Kultur." Er lade alle Philosophen ein, ihm das zu erklären, denn er verstehe es nicht.
In der Moldau-Metropole wurde Schlöndorff für sein Lebenswerk mit dem Preis der tschechischen Kritiker, dem "Kristian", geehrt. Ihn reize der im Mittelalter spielende Roman, in
dem es eine junge Frau bis in den Vatikan schaffe, sagte Schlöndorff über die Romanvorlage. "Es ist eigentlich eine Art postfeministischer \'Graf von Monte Christo\'", meinte der Regisseur.
Am Rande der Preisverleihung in Prag kritisierte Schlöndorff das derzeitige Verhältnis der Filmemacher in Deutschland untereinander. "Es fehlt der Kampf, eigentlich ignorieren sich alle. Wir sind seinerzeit wenigstens noch mit der Parole \'Opas Kino ist tot\' angetreten", sagte der Regisseur. Allgemein fehle dem Gewerbe der Ehrgeiz. "Vielen Filmemachern in Deutschland fehlt der vielleicht vermessene Wunsch, die Latte zu überspringen. Ich habe oft den Eindruck, viele machen nur Konfektion fürs Fernsehen", meinte Schlöndorff.
Der Regisseur nannte es paradox, dass europäische Filme gegenwärtig selten über die Grenzen des eigenen Landes hinaus erfolgreich seien. "Wenn Luis Bunuel, Milos Forman oder Ingmar Bergman damals einen neuen Film fertig hatten, wollte den jeder in Europa sehen", sagte Schlöndorff, "heute haben wir die gleiche Währung, die Grenzen sind weg, aber jeder interessiert sich nur noch für seine eigene Kultur." Er lade alle Philosophen ein, ihm das zu erklären, denn er verstehe es nicht.