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Simons will Münchner Kammerspiele nach Europa öffnen

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München - Ein Jahr vor dem Beginn seiner Intendanz an den Münchner Kammerspielen plant der niederländische Theatermacher Johan Simons bereits intensiv für seine künftige Wirkungsstätte. Schon seit Monaten denke er über Regisseure nach und rede auch mit ihnen, sagte Simons der Nachrichtenagentur ddp. Zwar gebe es an den Kammerspielen schon sehr viele gute Regisseure, von denen auch ein Teil bleibe. «Aber es müssen auch andere Leute dazukommen.»

Er werde dabei nicht nur deutsche Theatermacher einladen. Vielmehr wolle er die Kammerspiele nach Europa und auch für andere Disziplinen öffnen. Simons will so einen «anderen Stil» etablieren. So werde es an den Kammerspielen künftig beispielsweise mehr Musiktheater geben. Fest eingeplant sei ferner eine Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen bildenden Künstler William Kentridge.

«Theater muss sich immer erneuern, finde ich. Immer, immer», betonte der 63-Jährige. Er versuche stets, für neue Inhalte neue Formen zu finden. Auf diese Weise werde das sehr alte Medium Theater «gleichzeitig auch ein sehr modernes».

Wie beim Start an seinen bisherigen Wirkungsstätten will sich Simons auch in München stark mit der Stadt selbst befassen. «Obwohl ich Holländer bin, habe ich dennoch eine Verbindung zu München», erläuterte er. «Das hängt damit zusammen, dass meine erste Reise, die ich aus meinem Dorf mal gemacht habe in die Welt, zufälligerweise nach München ging.» Damals sei er 18 Jahre alt gewesen. Durch diesen Zufall verbinde ihn ein Band mit München.

Simons will die Kammerspiele in der Stadt sichtbarer machen: «Wenn man durch die Maximilianstraße geht, sieht man nicht, wo die Kammerspiele stecken. Das werde ich ändern.» Man müsse spüren, dass sich dort ein Theater befinde.

Großartig sei, dass das «sehr gute Ensemble» zum großen Teil am Haus bleibe und dadurch die Kontinuität gesichert werde. Zu Simons' Visionen für München zählt auch eine Fernsehserie mit dem Ensemble. «Mein Traum wäre, dass man sein Studio einrichtet für eine Serie, die man mit den Schauspielern der Kammerspiele dreht», erläuterte er. Schließlich habe München auch viel mit Film zu tun, «und ich selber interessiere mich auch sehr dafür».

 

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