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Im Mozart-Jahr 2006 lädt vom 19. Januar bis 13. September 2006 das Bach-Museum Leipzig zu der Sonderausstellung "Von Bach zu Mozart" ein, die zusammen mit dem Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig entstand.
Zu sehen sind u. a. autographe Mozart-Handschriften (zwei Mozartbriefe als Leihgaben der internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg) und weitere Dokumente, Musikalien (darunter die Notenhandschrift des etwa 14jährigen Mozart, Leihgabe der Staatsbibliothek Berlin), Stiche, Miniaturen sowie typische Musikinstrumente der Mozart-Zeit. Für nur kurze Zeit, vom 11. Mai bis 5. Juni 2006, werden zudem wertvolle Originalhandschriften von Werken präsentiert, die während des Bachfestes (27. Mai bis 5. Juni) zu hören sind.
Als Mozart 1789 Leipzig besuchte, erwarteten ihn gleich mehrere Überraschungen: Erstmals hörte er hier eine Motette von Johann Sebastian Bach und war davon begeistert. Als der Gesang geendigt war, rief er voll Freude: Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt! Mit einem Orgelkonzert ließ sich Mozart am 22. April in der Thomaskirche hören. Ohne Ankündigung und unentgeltlich ... spielte er da eine Stunde lang schön und kunstreich vor vielen Zuhörern. Der alte Thomaskantor Johann Friedrich Doles, einst Schüler J. S. Bachs, registrierte und war ganz entzückt über des Künstlers Spiel.
Auch im Gewandhaus gab Mozart ein Konzert mit eigenen Werken, und hier überraschte ihn, dass sich nur wenige Besucher einfanden.
Bereits im Alter von acht Jahren hatte Mozart Johann Christian Bach in London kennen gelernt. Der berühmte Opernkomponist und der Knabe spielten 1764 zusammen auf dem Klavier eine ganze Sonaten und wer solches nicht sahe, glaubte es wäre solche allein von einem gespielt. Vierzehn Jahre später trafen sie sich in Paris wieder. An seinen Vater schrieb Mozart über diese Begegnung: ich liebe ihn wie sie wohl wissen von ganzem herzen - und habe hochachtung für ihn. Zeit seines Lebens verehrte Mozart den jüngsten Sohn des Leipziger Thomaskantors wie keinen anderen zeitgenössischen Komponisten. Mit der Klaviermusik Johann Sebastian Bachs kam Mozart erst in Wien in Berührung, wo in den Privatkonzerten des Baron van Swietens nichts gespiellt wurde als Händl und Bach.
Bach-Museum Leipzig, Thomaskirchhof 15/16, 04109 Leipzig
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 17 Uhr
Führungen: Freitag 15 Uhr, Samstag 14 Uhr, Sonntag 11 und 15 Uhr
Extra-Führungen nach telefonischer Anmeldung (Gruppen und Einzelpersonen): 0341-9137-200
Eröffnung: 18. Januar, 20 Uhr, Sommersaal im Bach-Archiv (Bosehaus), Eintritt frei