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„Die Zikaden übertönen den Tod“ – unter diesem Titel veranstaltet die Evangelische Akadmie Wittenberg vom 30. September bis zum 1. Oktober eine Tagung zum Alterswerk des Komponisten Hans Werner Henze.
Hans Werner Henze gehört zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Sein jüngstes Oratorium „Elogium“ handelt von Tod und Jenseits. Der Umgang mit religiösen Formen und Inhalten darin kann als exemplarisch gelten für die Annährung eines erklärten Atheisten an den Glauben. Hans Werner Henze hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder die kulturellen Debatten geprägt - als Kommunist, als Vertreter einer Rückbesinnung auf traditionelle Formen, als Pädagoge und als genialer Opernschöpfer. In seinem Alterswerk öffnet er sich der Frage nach der Transzendenz.Die Tagung schließt den Besuch der Uraufführung von Hans Werner Henzes Oratorium „Elogium“ im Gewandhaus Leipzig ein. Der Musikwissenschaftler Prof. Petersen und Jobst Liebrecht, Dirigent und Assistent Henzes während der Arbeit an „Elogium“, werden zuvor das Alterswerk des Komponisten vorstellen. Zudem wird eine Lesung aus dem Briefwechsel Henzes mit Ingeborg Bachmann – ein Zeugnis tiefer Freundschaft – angekündigt.
Die Tagung wird von Christian Lehnert, Studienleiter für Theologie, Zeitgeschichte und Kultur an der Evangelischen Akademie, geleitet. Er ist zudem Librettist der Henze-Oper "Phaedra", die 2007 in der Staatsoper Berlin uraufgeführt wurde.
TAGUNGSPROGRAMM:
Dienstag 30.9.:
18.00 - Abendessen
18.30 - Einführung
19.00 - „Das Alterswerk Henzes und seine Stellung in der europäischen Musikentwicklung“ (Prof. Petersen, Hamburg)
20.00 - Lesung aus dem Briefwechsel Henzes mit Ingeborg Bachmann
Mittwoch 1.10.:
9.00 Andacht
9.30 - „Werkvorstellung: Elogium“ (Jobst Liebrecht, Dirigent und Komponist, Assistent Henzes)
11.00 „Die Antwort der Musik auf die Vergänglichkeit“ (Gespräch mit Michael Kerstan, Regisseur und Musikwissenschaftler, enger Begleiter Henzes in den letzten Jahren, angefragt)
20.00 - Uhr Besuch des Entdeckerkonzertes am Gewandhaus Leipzig. Uraufführung von „Elogium musicum amatissimi amici nunc remoti“, erläuternd eingeführt von Ricardo Chailly
(Je nach Gesundheitszustand wird Hans Werner Henze selbst die Tagung besuchen oder die Möglichkeit einer Begegnung nach dem Konzert in Leipzig bestehen)
http://www.ev-akademie-wittenberg.de