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Thalia Theater im Aufwind - Klassiker und Modernes in neuer Spielzeit+++Anthea Bell erhält Helen-und-Kurt-Wolff-Übersetzerpreis 2002+++Übersetzen online - vier Wörterbücher gratis+++

Hamburg (ddp). Einen kühlen Blick auf große Frauenfiguren der Literatur stellt das Hamburger Thalia Theater in den Mittelpunkt seines Programms in der kommenden Spielzeit. «Als große Themen stehen bei uns Verlässlichkeit und Verrat im Vordergrund bei den Inszenierungen», sagte Thalia-Intendant Ulrich Khuon bei der Vorstellung des Spielplans 2002/2003 am Freitag in Hamburg. Insgesamt zehn Premieren zeigt das renommierte Hamburger Haus ab September. Bei den Zuschauerzahlen verspüre das Theater «deutlichen Rückenwind», sagte Khuon. Bis Ende März kamen 8400 Besucher mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In der vergangenen Spielzeit zählte das Thalia rund 209 000 Zuschauer.
Den Anfang der Premieren der neuen Saison macht im September Lessings «Miss Sara Sampson» in der Inszenierung von Thalia-Oberspielleiter Andreas Kriegenburg. Eine Woche später hat Ibsens «Nora» in der Inszenierung von Stephan Kimmig Premiere. Die Spielstätte Thalia in der Gaußstraße eröffnet die neue Saison mit «zeit zu lieben zeit zu sterben», dem neuen Stück von Fritz Kater, uraufgeführt von Armin Petras.
Im Oktober folgt Arthur Millers moderner Klassiker «Tod eines Handlungsreisenden». Das Stück sei «in den Zeiten der Illusionen, der new economy, so aktuell wie nie», sagte Khuon. Ebenfalls im Oktober gibt es eine weitere Uraufführung im Thalia: «Meinnicht» von Gesine Danckwart. Isabel Osthues wird diesen offenen Theatertext inszenieren. Als Kinderstück bietet das Thalia in der kommenden Spielzeit Astrid Lindgrens Kinderparaphrase auf Romeo und Julia, «Ronja Räubertochter».
Eine weitere kühl beobachtete Beziehungsgeschichte gibt es mit Schnitzlers «Liebelei» in der Regie von Michael Thalheimer zu sehen. Im Januar steht dann Shakespeares Tragödie «Macbeth» in der Regie von Andreas Kriegenburg auf dem Spielplan. Thalheimer wird im nächsten Jahr in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen Büchners «Woyzeck» inszenieren.
Thalia-Geschäftsführer Ludwig von Otting betonte, trotz des großen Zuschauerzuspruchs habe das Theater weniger Geld eingenommen als im Jahr zuvor. Grund dafür sei vor allem die große Zahl der jugendlichen Besucher, die zuletzt auf 25 Prozent geklettert sei. Zurückgegangen sei dagegen die Zahl der Abonnenten. Der Erfolg des Thalia Theaters zeige sich aber auch an der größten Zahl von Gastspieleinladungen seit 20 Jahren, sagte Otting. Mit sechs Produktionen geht die Bühne in dieser Spielzeit auf Reisen.
(Das Spielzeit-Programm im Internet: www.thalia-theater.de)

Chicago (ddp). Der Helen-und-Kurt-Wolff-Übersetzerpreis geht in diesem Jahr an die Britin Anthea Bell. Die Übersetzerin werde für ihre herausragende Übertragung des Romans «Austerlitz» von W. G. Sebald gewürdigt, teilte das Goethe-Institut Chicago mit. Das Werk erschien im vergangenen Jahr auf Englisch unter demselben Titel im New Yorker Verlag Random House.
Der mit 10 000 US-Dollar (umgerechnet rund 11 300 Euro) dotierte Preis wird von der Bundesregierung finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Inter Nationes verliehen. Die Auszeichnung beinhaltet zudem einen dreimonatigen Aufenthalt im Literarischen Colloquium Berlin.
Die Jury betonte, der Übersetzerin gelinge es, «den sprachlichen Reichtum des deutschen Texts ungeschmälert in ein entsprechendes Englisch zu übertragen». Der Preis wird zum siebten Mal verliehen und würdigt eine «besonders herausragende literarische Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische».

München (ddp). Ein Online-Wörterbuch für vier Sprachen hat das Internetportal www.wissen.de in sein Angebot integriert. Nutzer erhielten kostenlose Übersetzungshilfe für Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, teilte das Unternehmen in München mit. Die Nachschlagewerke finden Surfer in der Rubrik «Wörterbücher & Sprache». Dort müssen sie nur den gesuchten Begriff eingeben und erhalten die Entsprechungen in allen vier angebotenen Sprachen. Zudem kann der Nutzer das Ergebnis auf eine gewünschte Sprache eingrenzen. Auf Wunsch sucht das Internetangebot auch nach ähnlichen Begriffen, etwa wenn der Nutzer sich der Schreibweise des gesuchten Begriffes nicht sicher ist.
Die Online-Wörterbücher bieten den Angaben zufolge neben 55 000 Stichwörtern pro Sprache auch Zusatzinformationen zu Sprachgebrauch, Redewendungen, Kultur und Landeskunde. Gibt der User beispielsweise «Telefon» ein und lässt sich dieses Wort ins Spanische übersetzen, erhalte er eine Kurzanleitung für Begrüßung und Verhalten am Telefon. Im Themen-Channel «Wörterbücher & Sprache» könnten Webuser darüber hinaus Nachschlagewerke wie «Die deutsche Rechtschreibung», «Wahrig Deutsches Wörterbuch» und «Wahrig Fremdwörterlexikon» für Recherchen nutzen. Fremdsprachenwissen lasse sich mit Hilfe interaktiver Vokabeltrainer trainieren.



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