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Theatertreffen in Berlin eröffnet

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Berlin - Der ehemalige französische Kulturminister Jack Lang hat am Freitagabend das Theatertreffen in Berlin eröffnet. In seiner Rede rief er dazu auf, Kunst und Kultur gerade in Krisenzeiten «mehr denn je» zu unterstützen. «Die aktuelle Krise hat nicht allein finanzielle, sondern auch moralische und intellektuelle Gründe», sagte Lang. Den Politikern scheine es im Augenblick an Ideen zu mangeln, um die Krise zu überwinden. «Es ist daher an uns, Utopien zu entwickeln.»

Zusammen mit Heiner Müller habe er oft in Berlin oder Paris «von einer internationalen Republik der Künste und der Künstler geträumt, von einer deutsch-französischen Kulturnation, die der Idee Europa eine Seele gibt». Mit Blick auf transkulturelle Visionen schlug Lang auch vor: «Warum gründen wir kein deutsch-französisches Kulturministerium?» (nmz-bl: Kennt Lang den Deutsch-Französischen Kulturrat nicht? Erst am 5. Mai wurde der künstlerische Leiter der Berliner Schaubühne, Thomas Ostermeier, als Präsident des Rats berufen.)

Das Theater befinde sich in ganz Europa und sogar im Theaterland Deutschland in einer schwierigen Situation. «Zu viele Politiker halten das Theater heute für überflüssigen Luxus», klagte Lang. Sie verwiesen auf die Wirtschaftskrise als Vorwand, um die Kürzungen im Kulturetat zu rechtfertigen.

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