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Köln (ddp-nrw). Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) will in den kommenden Jahren ohne größere Zusatzkosten alle Möglichkeiten der digitalen Medienverbreitung nutzen. «Ziel ist es, die Inhalte des WDR auf allen relevanten Verbreitungswegen und Plattformen für alle ohne zusätzliches Programmentgelt frei zugänglich zu machen», heißt es in einem am Dienstag in Köln von Intendantin Monika Piel vorgelegten Bericht zur Zukunft des WDR in der digitalen Welt.
Die dafür erforderlichen Finanzmittel würden durch Umschichtungen und Effizienzsteigerungen erwirtschaftet.Nur für den Ausbau des hoch auflösenden Fernsehens, die Erprobung mobiler Mediendienste und die digitale terrestrische Hörfunkverbreitung wurden bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) Mittel ab 2009 beantragt.
«Wir werden Hörfunk, Fernsehen und Internet ohne großen Mehraufwand sinnvoll verknüpfen, um unserem Publikum einen noch besseren Zugriff auf die bereits bezahlten Inhalte zu ermöglichen», sagte Piel.
«Das Internet bietet die Chance, ein jüngeres Publikum gezielt anzusprechen und für die WDR-Programme zu gewinnen. Gefragt sind Mitwirkungs- und Beteiligungsmöglichkeiten für das Publikum», erklärte der Rundfunkratsvorsitzende Reinhard Grätz.
Bei der Satellitenverbreitung seines Fernsehens strebt der WDR auch aus Kostengründen möglichst bald eine ausschließlich digitale Übertragung an. Längerfristig müsse auch der Ausstieg aus der analogen Kabelverbreitung gelingen. Ab Januar wird das WDR Fernsehen zunächst auf das Breitbildformat 16:9 umgestellt. Dieser Schritt ist eine Vorstufe zur Einführung des hoch auflösenden Fernsehens (HDTV).
Mehr als 70 Radio- und 20 TV-Sendungen werden bereits als Podcast, Live-Stream oder zum Abruf angeboten. UKW bleibe aber auf absehbare Zeit der Hauptverbreitungsweg für den Hörfunk, hieß es. Steigende Zugriffe auf WDR-Sendungen im Internet führten aber auch zu steigenden Verbreitungskosten. Der WDR prüfe daher Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren.