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Berlin (ddp). Die Aktivität der Filmpiraten im Internet hat leicht nachgelassen. Die Zahl der illegal ins Netz gestellten Filme sei 2007 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozentpunkte zurückgegangen und zwar von 62 auf 54 Prozent, sagte der technische Leiter der Firma P4M - Die Internetagenten, Petur Agustsson.
Die Agentur erstellte für die Filmwirtschaft die «Available for Download"-Studie zur Verfügbarkeit von Raubkopien im Internet. Einbezogen wurden alle 456 Kinofilme, die 2007 in den Kinos anliefen.Der Geschäftsführer der Zukunft Kino Marketing, Jan Oesterlin, sagte, es sei «aber immer noch Besorgnis errehend», dass so viele Filme illegal im Internet zu haben seien. Der Studie zufolge waren 2007 rund 16 Prozent der Filme bereits vor Kinostart online verfügbar. Im Schnitt tauchten sie 1,3 Tage vor Kinostart auf. 2006 waren sie allerdings bereits 3,9 Tage vor dem offiziellen Start online erhältlich.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, waren vor allem Kinofilme mit mindestens 50 000 Besuchern am Startwochenende betroffen und zu mehr als 90 Prozent im Netz runterzuladen. Animations- und Fantasyfilme gab es zu 100 Prozent illegal im Netz, Actionfilme zu 92 Prozent, Horrorfilme zu 84 Prozent, Thriller zu 83 Prozent und Dramen zu 51 Prozent. Rund 60 Prozent der Filme hatten eine gute Bild- und mehr als 20 Prozent eine gute Tonqualität.
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechten (GVU) vermeldete derweil, 2007 mehr als 1900 Verfahren gegen mutmaßliche Raubkopierer eingeleitet zu haben. Die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Verfahren sei mit 2253 so hoch wie nie gewesen, sagte GVU-Vorstandsvorsitzender Christian Sommer. Die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Strafverfahren konnte im Vergleich zu 2006 um 23 Prozent auf 1873 gesteigert werden.
In 28 Prozent der Fälle ergingen Verurteilungen. Dies seien 66 Prozent mehr als 2005 und 32 Prozent mehr als 2006 gewesen. Unter den Urteilen seien auch Gefängnisstrafen gewesen, sagte Sommer.