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Der indische Guru der Flower-Power-Generation in Amerika, Swami Sachidananda, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Sachidananda war am Mittwoch vergangener Woche bei einer Filmvorführung im indischen Madras ohnmächtig geworden und in ein Spital gebracht worden, wie die APA am Mittwoch meldete.
orf - Dort starb er bereits am Montag. Der Hindu-Priester mit dem wallenden weißen Bart und den großen sanften Augen war spätestens durch die Eröffnung des legendären Woodstock-Rockfestivals 1969 weltberühmt geworden. Der gebürtige Inder hatte seit 1965 in den USA gelebt. Damals war er auf Einladung von Rockmusikern und Filmkünstlern zu einer Vortragsreise nach Amerika gekommen und dann auf ihre dringenden Bitten hin dort geblieben. Sachidanandas Einfluss war vor allem in den 60er Jahren enorm, als Sitar-Musik, Meditationen und Weihrauchstäbchen in jede Studentenbude gehörten.In Woodstock stand er mit Jimi Hendrix, The Who und Crosby, Stills, Nash & Young auf der Bühne und pries die Musik als den "göttlichen Klang, der das ganze Universum kontrolliert". Sachidananda, der aus einer wohlhabenden Landbesitzerfamilie stammte, hatte sich der Religion verschrieben, als seine Frau fünf Jahre nach der Eheschließung gestorben war.
In Amerika richtete er eine Reihe von Ashrams ein - Orte des Betens, der Meditation und des Yoga-Trainings. Der größte davon ist der "Light of Truth Universal Shrine", eine 300-Hektar-Anlage am James River in Virginia. Sachidananda lebte umgeben von Gleichgesinnten nicht weit davon entfernt in Yogaville, einer Gemeinde, die er selbst gegründet hatte.