Aus Sibelius’ Schatten
Zum Tod des finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara
Ein Artikel von Charlotte Oelschlegel
Der preisgekrönte Komponist schrieb acht Sinfonien, die den Grundstock seines Œuvres bilden. Auch seine Solokonzerte für Klavier, Violine, Harfe und Klarinette erfreuen sich großer Beliebtheit. Mit „All-Night Vigil“ für Chor a capella machte Rautavaara einen Schritt in Richtung Vokalmusik, woraufhin Opern, darunter „Vincent“, „Aleksis Kivi“ und „The House of the Sun“ folgten. Die Oper „Rasputin“ ist sein letztes Bühnenwerk und erzählt vom gleichnamigen Mystiker und Heiler.
Sein Werk zu kategorisieren fällt nicht leicht. Als Konstanten lassen sich aber nordische Mystik, eine romantische Naturverbundenheit und das Motiv des Engels herauslesen. Seine enge Bindung an Traditionen kombinierte Rautavaara mit modernen Kompositionselementen, etwa in seinem Stück „Cantus Arcticus“, einem „Konzert für Vögel und Orchester“. In der Kombination aus den eigens aufgenommenen Vogelstimmen mit dem sinfonischen Apparat findet er zu einer ganz eigenen Klanglichkeit jenseits der Naturidylle. Ebenfalls inspiriert vom Hohen Norden ist die Sinfonie No. 7 „Angel of light“, in der er seine Kindheitserinnerungen verarbeitete. Am 27. Juli 2016 ist Einojuhani Rautavaara im Alter von 87 Jahren verstorben.
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