Hauptbild
Irland: Ty Cerdd CoDI SELF composer project. Foto: Matthew Thistlewood
Irland: Ty Cerdd CoDI SELF composer project. Foto: Matthew Thistlewood
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Bildung, Export, Förderung, Verlag und Komposition

Untertitel
Programm öffentlicher Konferenztag der IAMIC-Tagung – Kurzporträts einiger Musikinformationszentren
Publikationsdatum
Body

Bereits 2020 war das Deutsche Musikinformationszentrum anlässlich des 250. Geburtstags Ludwig van Beethovens für die Ausrichtung der Jahrestagung der IAMIC nominiert. Nach zweimaliger pandemiebedingter Verschiebung wird die Tagung vom 21. bis 26. Mai 2022 nun zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder in Deutschland stattfinden.

Tagungsorte sind Hamburg und Bonn. Im Zentrum der Veranstaltung steht ein öffentlicher Konferenztag am 24. Mai 2022, der aus dem Beethoven-Haus in Bonn per Streaming weltweit übertragen wird. Unter dem Motto „Musikleben an der Schnittstelle zwischen Tradition und Zukunft“ beschäftigen sich vier Panels damit, wie Internationalisierung und Globalisierung auf verschiedene Bereiche des Musiklebens einwirken und welche Trends sich beobachten lassen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen zeitgenössische Musik und Urheberrecht sowie Fragen der Programmgestaltung, der Nachwuchsförderung und der Musikvermittlung. Dabei werden Aspekte wie Digitalisierung, Klimaschutz oder Diversität ebenso beleuchtet wie die Frage, welche Lehren aus der Covid-19-Pandemie gezogen werden können. Hochkarätige Expertinnen und Experten werden die aktuellen Entwicklungen diskutieren und so Raum für internationalen Austausch schaffen. Es sprechen unter anderen Steven Walter (Beethovenfest Bonn), Christiane Wiesenfeldt (Universität Heidelberg), Louwrens Langevoort (Kölner Philharmonie/Festival ACHT BRÜCKEN), Christiane Engelbrecht (Internationale Ensemble Modern Akademie), Thomas Schäfer (Internationales Musikinstitut Darmstadt) und Jürgen Brandhorst (GEMA).

Die Teilnahme steht allen Interessierten per Zoom-Webinar offen. Registrierungswünsche werden vom Deutschen Musikinformationszentrum (miz) entgegegengenommen unter: info [at] miz.org (info[at]miz[dot]org)

Australian Music Centre

Das Australian Music Centre (AMC) ist die zentrale Fördereinrichtung Australiens für Kunstmusik. Es vertritt die Interessen australischer Musikschaffender aus den Bereichen zeitgenössische Musik, Jazz, improvisierte Musik, experimentelle Musik und Klangkunst. 

Seit 1976 unterhält das AMC die weltweit größte Sammlung australischer Kunstmusik. Die stetig wachsenden Bestände umfassen Partituren, Tonaufnahmen, Bücher, Forschungsarbeiten und musikalische Lehrwerke. Mehr als 40.000 Werke von über 800 australischen Künstlern wurden katalogisiert, und das digitalisierte Material steht weltweit zur Verfügung.

Zu den wichtigsten Programmen des AMC gehören die jährlichen Art Music Awards (gemeinsam mit APRA AMCOS), das Peggy Glanville-Hicks Forum, die Verleihung der Paul Lowin Orchestral and Song Cycle Prizes, die Initiative für Kompositionsaufträge MOMENTUM sowie das Förderprogramm für Komponist*innen der First Nations Ngarra-Burria.

Music Finland

Music Finland hat das Ziel, finnische Musik im In- und Ausland bekannt und erfolgreich zu machen. Es entwickelt und managt ein breites Spektrum an Serviceangeboten, Marketingprogrammen, Veranstaltungen, Vernetzungsmöglichkeiten, Schulungen, Beratungen, Unterstützungsmaßnahmen, Forschungen, Informationen und Finanzierungsprogrammen. Ziel dieser Angebote ist es, den Erfolg finnischer Musik und Musikunternehmen zu maximieren und die Einnahmen aus dem finnischen Musikexport zu steigern.

Music Finland vertritt alle Genres und Branchen der finnischen Musikindustrie. Unter musicfinland.com stellt es verschiedene Online-Ressourcen bereit, darunter das Finnish Music Directory mit Strukturdaten zu den wichtigsten finnischen Musikinstitutionen – von Agenturen über Tonträgerhersteller bis hin zu Veranstaltungsorten und Festivals. Zudem lässt sich über die Komponistendatenbank Composers & Repertoire gezielt nach Komponisten und Werken inklusive Besetzung und Aufführungsdauer suchen.

Contemporary Music Centre Ireland

Das Contemporary Music Centre (CMC) ist Irlands Archiv und Förderzentrum für neue Musik und unterstützt die Arbeit von Komponist*innen in der Republik Irland und in Nordirland. Es richtet sich an zahlreiche Interessengruppen: Komponist*innen, Interpret*innen, Musikwissenschaftler*innen, Lehrer*in­nen und Studierende. Mit seiner Förderung zeitgenössischer Musik erreicht es ein breites Publikum, darunter Kinder und Jugendliche, und schafft Verbindungen zu anderen Kunstformen.

Als Archiv für das Werk von Kompo­nist*innen und damit verwandte Materialien besteht das strategische Ziel des CMC darin, die zeitgenössische Musiklandschaft Irlands zu dokumentieren und für künftige Generationen zu erhalten. Die Bestände des CMC stehen in der öffentlichen Bibliothek des Zentrums zur Verfügung, darunter Partituren für Aufführungen. Das Archiv bewahrt die Werke in digitaler und physischer Form auf und spielt damit für das musikalische Erbe Irlands eine zentrale und einzigartige Rolle.

Music Information Centre Lithuania

Das Music Information Centre Lithuania (MICL) ist der wichtigste spezialisierte Noten- und Tonträgerverlag von Litauen. Seit 1996 besteht seine Hauptaufgabe in der Förderung der litauischen Musik im In- und Ausland. Das MICL konzentriert sich hauptsächlich auf zeitgenössische litauische Musik, deckt aber auch Jazz, Folk, elektronische Musik und Indie-Musik ab.

Unter mic.lt verfügt das Zentrum über die größte Online-Datenbank und das größte Archiv für litauische Musik. Die Website präsentiert Nachrichten und Veranstaltungen der litauischen Musikbranche, hält Musik-Playlists bereit und stellt in einem Podcast litauische Komponist*innen einem internationalen Publikum vor. Darüber hinaus betreibt das MICL den Online-Noten- und Musikshop MusicLithuania.com und bietet Beratung zum litauischen Musikrepertoire an.

Centre for New Zealand Music (SOUNZ)

SOUNZ, das Centre for New Zealand Music, vertritt rund 600 Komponist*innen aus den Bereichen klassische Komposition, elektro­akustische/klangliche Kunst und Jazz und fördert Kompositionen auf traditionellen Maori-Instrumenten (taonga puoro) sowie Werke von Maori-Komponist*innen und aktuelle Umsetzungen der Moana-Pazifik-Musik.

SOUNZ bringt Komponist*innen mit Interpret*innen, Zuhörer*innen, Lehrenden, Rundfunkanstalten und Veranstaltern durch gemeinsame Projekte und Aufführungen zusammen. Zudem stellt es Quellen, Musik und Geschichten über neuseeländische Musik in Form von Filmen, Podcasts, Artikeln, Animationen und digitalen Konzerten und Interviews zur Verfügung, um Menschen einen Eindruck von der Musik Neuseelands zu vermitteln.

Weitere Aufgaben von SOUNZ sind das Sammeln und Verkaufen von Noten und anderen musikalischen Ressourcen; die Förderung von Komponist*innen und Gruppen durch Projekte, Kooperationen, Preise und Auszeichnungen; das Veranstalten von Workshops sowie das Informieren und Bewerben von Veranstaltungen.

Polish Music Information Centre

Das polnische Musikinformationszentrum POLMIC wurde 2001 basierend auf der Bibliothek des Polnischen Komponistenverbands/Polnisches Dokumentationszentrum für zeitgenössische Musik gegründet. Der Verband hatte über 50 Jahre lang Bücher, Partituren, Schallplatten, Musikzeitschriften, Archivmaterial und Informationen über zeitgenössische Komponist*innen gesammelt. Auf dieser Grundlage entwickelte sich POLMIC schnell zum führenden Zentrum für die Dokumentation der zeitgenössischen polnischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

Heute dient das Zentrum nicht nur als Forschungsbibliothek, die ihre Ressourcen Besucher*innen aus aller Welt zur Verfügung stellt, sondern auch als Herausgeber und Förderer zeitgenössischer Musik. Das Zentrum betreibt die Website polmic.pl, die über das Musikleben in Polen und die Aktivitäten polnischer Musikschaffender im Ausland berichtet und umfangreiche Daten über polnische Künstler*innen, Musikinstitutionen und Musikpublikationen bereitstellt. POLMIC arbeitet mit dem Internationalen Festival für zeitgenössische Musik „Warschauer Herbst“ zusammen und organisiert Musikveranstaltungen im In- und Ausland.

New Music USA

New Music USA feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen; 2011 ist es aus dem Zusammenschluss des American Music Center und Meet The Composer hervorgegangen. Zentrale Arbeitsbereiche sind das Webmagazin NewMusicBox sowie die Vergabe von Stipendien, darunter dem New Music Creator Development Fund, der sich aus Nothilfefonds speist, die während der Pandemie im Jahr 2020 aufgelegt worden sind. Zudem setzt sich New Music USA für Chancengleichheit im Musikleben ein. Dazu hat es eine Reihe neuer Programme aufgelegt, darunter den Reel Change Fund für Diversität in der Filmmusik, das Ausbildungsprogramm Next Jazz Legacy, das sich an Frauen und nicht-binäre Jazzmusiker*innen richtet, sowie Amplifying Voices, das Zusammenarbeit und kollektives Handeln zwischen Orchestern und Komponierenden im Hinblick auf Chancengleichheit in der klassischen Musik für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht, fördert.

In den nächsten drei Jahren möchte New Music USA seine Reichweite zusätzlich steigern – durch neue Initiativen zur Kapazitätsentwicklung sowie durch NewMusicBox-Features, welche die vielen neuen musikalischen Communities in den Vereinigten Staaten fördern und präsentieren.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!