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Bumsfallera

Untertitel
Ferchows Fenstersturz 2018/04
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Schockierend. Echt. Andy Borg singt im Puff. Genau! Unser „Musikantenstadl-Andy“. Naja. Nicht irgendein Etablissement freilich. Schon eher ein edler Schuppen, das Kölner Großbordell Pascha. Ganz nach dem Motto „Du kommst (hihi) als Gast und gehst als Freund“. Habe ich zumindest gehört. Trotzdem. Unvorstellbar. Danke, liebe ARD. Kündigung, Fußtritt, Gosse. So geht man in der ARD mit Quotenbringern um. Da kann sich Florian Silbereisen schon auf eine „ménage à trois“ mit Andy Borg und Nino de Angelo einstellen.

Denn Letzterer geht Andy Borg beim Puffauftritt ein wenig zur Hand (hihi). Steht zumindest auf den Konzertplakaten. Sie entschuldigen bitte die auf der Hand liegenden frivolen Zweideutigkeiten (hihi). Aber jetzt mal ernst. Wer bläst (hihi) dem Andy Borg denn bitte da so den Marsch, dass er sich das antun muss? Zumal all die Moniques, Nataschas und Larissas, die da so im Nagelstudio (hihi) arbeiten, seine Texte eh nicht verstehen. Lieber Andy Borg (ich klinge schon wie Franz-Josef Wagner in BILD), das haben Sie nicht verdient. Ich helfe. Gerne. Hier Vorschläge, wie Sie Ihre Songtitel milieubedingt auswählen oder umschreiben könnten. Denn man muss den Freier dort abholen, wo er steht. Oder heißt es in diesem Fall „wenn er steht“ (hihi). Oder je nach Alter „falls er steht“ (für Leser ab 40 nur ein hi)?

Wie auch immer, nun die Songauswahl. Andy Borgs Klassiker „Die berühmten drei Worte“ sollte man eventuell ausschließlich in der SM-Abteilung anbieten und durch die unauslöschlichen drei Wörter „RUF-MICH-AN“ ersetzen. Eventuell findet sich im Großraumbordell sogar ein Angestellter der ARD, der dazu je nach Lage (hihi) und möglicherweise im knappen Büßerkostüm rhythmisch den Ochsenziemer knallen kann. Und Olga, der Bär an der Bar, kann die drei Worte sicher in sechs (ein müdes hi) Sprachen brüllen. Der etwas unbekanntere Evergreen „Als sie noch Anna hieß“ müsste zwar um die imaginäre Textzeile „war sie noch Schulmädchen in der Ukraine“ ergänzt werden, aber etwas Sensibilität wäre durchaus angebracht. Nicht, dass die noch zu flennen anfängt. Die Anna. Kann man ja von hinten wie von vorne. Also lesen (hihi). Den Namen. Gut. Weg vom „Charity Sex“ mit Anna. Hin zu den harten (hihi) Fakten und Andy Borgs „Mama Domenica“. Raten Sie mal, wie der Song umgetauft werden könnte. Im Bordell. Bei Freiern. Richtig. So.

Nach drei Nummern (hihi) kann der Andy dann schön langsam in den Zugabenteil gleiten (hihi). Mit Hammer-Songs wie „Komm setz Di auf an Sonnenstrahl“, der ortsbedingt für sich spricht, der Zuhälter-Hymne „Du wirst wieder Tanzen geh’n“ und dem frommen Wunsch aller Bordell- Insassen „Ich will nicht wissen, wie Du heißt“ ließe sich der Abend harmonisch beenden. Da werden die Natursektkorken aber knallen (hihi). Im Backstage-Bereich (hoho). Bei soviel „Adios Amor“. Zum Abschied empfehle ich allerdings ein Zitat von Otto Sander als Kapitänsleutnant Philipp Thomsen in Wolfgang Petersens „Das Boot“, der keinesfalls zu unepisch formulierte: „RUHE IM PUFF“. Gern geschehen, Herr Borg.

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