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Einstand MaerzMusik

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Wenn es denn stimmt, dass die Orchestermusik unserer Zeit in Zukunft ihren Platz verstärkt in den Programmen der Berliner Festwochen erhalten soll (so zumindest Joachim Sartorius in einem Interview), dann wollen wir über das Programm der ersten Berliner MaerzMusik nicht meckern. Denn wenn jenes gleichermaßen faszinierende wie problematische Super-Instrument hier auch völlig ausgespart bleibt, so bieten die elf Tage (7.-17. März) doch ein ästhetisch wie auch konzeptuell erfreulich breites Spektrum. Mehrere thematische Reihen ziehen sich durch das Programm: Einzelereignis bleibt dabei „Musiktheater": Nach eindrücklichen Begegnungen mit den auratischen Trauermusiken von Klaus Lang ist man auf das gemeinsam mit dem Hebbel-Theater realisierte „Kirschblüten im Ohr" dieses 31-jährigen Österreichers sehr gespannt. In der „Langen Nacht der chinesischen Musik" gibt es Neue und traditionelle Musik auf westlichen und chinesischen Instrumenten (darunter Uraufführungen von Tung Chao-Ming, Pei Yuh-Shih und Sandeep Bhagwati), aber auch „China Avant Pop & Electronica". Ein „John Cage Event" knüpft gänzlich amuseal an die Arbeit dieses freundlichen Revoluzzers an: mit Werken, Performances, Medienstücken, Filmen, Installationen (darunter Neues von Michael Hirsch und hans w. koch) und neu komponierten Realisationen von Cages „Fontana Mix" u.a. von Jürg Frey, James Tenney, Christian Wolff und Werner Dafeldecker/Boris Hegenbart.

Wenn es denn stimmt, dass die Orchestermusik unserer Zeit in Zukunft ihren Platz verstärkt in den Programmen der Berliner Festwochen erhalten soll (so zumindest Joachim Sartorius in einem Interview), dann wollen wir über das Programm der ersten Berliner MaerzMusik nicht meckern. Denn wenn jenes gleichermaßen faszinierende wie problematische Super-Instrument hier auch völlig ausgespart bleibt, so bieten die elf Tage (7.-17. März) doch ein ästhetisch wie auch konzeptuell erfreulich breites Spektrum. Mehrere thematische Reihen ziehen sich durch das Programm: Einzelereignis bleibt dabei „Musiktheater": Nach eindrücklichen Begegnungen mit den auratischen Trauermusiken von Klaus Lang ist man auf das gemeinsam mit dem Hebbel-Theater realisierte „Kirschblüten im Ohr" dieses 31-jährigen Österreichers sehr gespannt. In der „Langen Nacht der chinesischen Musik" gibt es Neue und traditionelle Musik auf westlichen und chinesischen Instrumenten (darunter Uraufführungen von Tung Chao-Ming, Pei Yuh-Shih und Sandeep Bhagwati), aber auch „China Avant Pop & Electronica". Ein „John Cage Event" knüpft gänzlich amuseal an die Arbeit dieses freundlichen Revoluzzers an: mit Werken, Performances, Medienstücken, Filmen, Installationen (darunter Neues von Michael Hirsch und hans w. koch) und neu komponierten Realisationen von Cages „Fontana Mix" u.a. von Jürg Frey, James Tenney, Christian Wolff und Werner Dafeldecker/Boris Hegenbart. Die Reihe „Musikwerke Bildender Künstler" bietet erstmals eine abendfüllende „Graffiti Composition" für Ensemble des LP-Künstlers Christian Marclay. „Klavier Solitär" wartet unter anderem mit der deutschen Erstaufführung des 1932 komponierten, legendären „Opus clavicembalisticum" des Parsen Kaikoshru Sorabji auf: fast fünf Stunden ununterbrochene Maximal-Kontrapunktik, gestemmt von Geoffrey Douglas Madge. Im Geburtstagkonzert „Wolfgang Rihm 50" spielt das Ensemble Modern ein neues Werk des längst höchst eigenständigen Rihm-Schülers Dietrich Eichmann. Auf die Kriterien „Populär? Elitär?" hin lassen sich am 16.3. Ensemblewerke von Sven-Ake Johansson (eine Uraufführung), Leroy Anderson und Steve Reich überprüfen. Am 17.3. folgt dann hieran anknüpfend noch die Uraufführung von Lou Reeds instrumentaler Metal Machine Music. Musik jenseits solcher Kategorien wie Erst- oder Uraufführung findet jeden Abend in der „Late Lounge" statt, etwa im Rahmen mehrerer „sophisticated soirées", die als „interaktive Situationen mit 64 bio-sensorisch vernetzten Besuchern arrangiert von 91v.2.1." angekündigt werden. Wer wird da nicht neugierig?

Weitere Uraufführungen und Termine (Druckausgabe)

01.03.2002: Neue Ensemblewerke von Emanuele Casale und Rand Steiger, Paris
01.03.2002: José Evangelista: Konzert für Viola und Orchester, Toronto
03.03.2002: Lucia Ronchetti: L’Ape Apatica. Gioco concertante für Kinderstimmen,
Instrumente, Live-Elektronik, Rovigo/I
03.03.2002: Neue Werke für Violoncello von Volker Heyn und Xiaoyong Chen, Mainz
03.03.2002: Christfried Schmidt: Memento für Orchester, Leipzig
03.03.2002: Ruth Zechlin: Hamlet-Fragmente für Streichquartett und Stimme, Köln

04.03.-26.03.2002: Biennale Musiques en Scène mit Uraufführungen von Pierre Berthet, Jean-Yves Bosseur, Jena-Francois Cavro, Gualtiero Dazzi, Denis Dion, Ahmed Essyad, Jean Francois Estager, Lucy Flynt, Pierre Alain Jaffrennou, Francois-Bernard Mâche, Victor Mkhize, Yann Orlarey, Robert Pascal, Frédéric Pattar, Thierry Pécou, André Serre-Milan, Laurie Radford, Denys Vinzant, Woudi-Tat, Younghi Pagh-Paan, Lyon

06.03.2002: Georg Friedrich Haas: Übermalung für sechs Instrumente, München

07.03.-27.03.2002: Ars Musica Festival mit Uraufführungen von Fabrizio Cassol, Francois Verrières, Riccardo Nova, Jean-Luc Hervé; Fuminora Tanada, Peter Vermeersch, Renaud de Putter, Jean-Luc Fafchamps, Brüssel

08.03.2002: Giorgio Battistelli: Auf den Marmorklippen. Musikalische Visionen nach dem Roman von Ernst Jünger, Oper Mannheim
08.03.2002: Gerhard E. Winkler: Twins (un pli) für E-Violine, Rabab, Elektronik, Wien
08.03.2002: Robert Wittinger: Streichtrio, Mainz
08.03.2002: Neue Werke von Rebecca Saunders (albescere für 12 Instrumente und 5 Stimmen) und Jörg Widmann, Köln
08.03.2002: Neues Ensemblewerk von Gerhard Stäbler, Düsseldorf
12.03.2002: Wolfgang Rihm: Ensemblestück für Klavier, Harfe, 2 Schlagzeuger, 2 Kontrabässe, Karlsruhe
12.03.-16.03.2002: Montréal M-Voyages: Uraufführungen von Gerald Barry, Scott E. Godin, Michel Gonneville, Frédéric Roverselli, Montréal
13.03.2002: Susumu Yoshida: Higan-E (Les Chemins du Nirvana) für
Violoncelloensemble, Argenteuil
13.03.2002: Stefan Heucke: Konzert für Violoncello und Orchester, Bochum
14.03.2002: Mario Davidovsky: Neues Werk für Klavier und Streicher, New York
14.03.2002: Jean-Luc Darbellay: Nocturne für Bassetthorn, Horn, Saxophon und Streicher, Bern
15.03.2002: Shirui Zhu: Neues Werk für Neue Vocalsolisten, Lyon
15.03.2002: Bernfried Pröve: Merz-Transitus für 12-stimmigen Chor a cappella, Stuttgart
16.03.2002: Wolfgang Rihm: Das Lesen der Schrift (Vier Orchesterstücke), Berlin
16.03.2002: Sofia Gubaidulina: Johannes-Passion and Oster-Oratorium (UA des Gesamtzyklus), das neue werk Hamburg
19.03.2002: „open your ears" 100 Jugendliche, 6 Schlagzeuger mit Uraufführungen von Reinhard Fuchs, Gerald Resch, Jorge Sánchez-Chiong, Aliser Sijaric, Berlin
20.03.2002: Mark-Anthony Turnage: Oboe Quintet, London
22.03.2002: Brian Elias: The House that Jack Built für Orchester, London
24.03.2002: Wolfgang Rihm: 2. Bratschenkonzert, Budapest
31.03.2002: hespos: CHAMPENG für 12 Violoncelli, Salzburg

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