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Kolumne

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Herbert Baumann: Nestor der Bayerischen Tonkünstler
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Als Theaterkomponist ist er eine Legende, schrieb und leitete die Bühnenmusiken kongenial zu den Inszenierungen von Theatergrößen wie Boleslaw Barlog, Erwin Piscator, Hans Lietzau, Walter Felsenstein oder Ingmar Bergmann in Berlin, München und anderen Städten. Seine Ballette „Alice im Wunderland“ und „Rumpelstilzchen“ erlebten unzählige Aufführungen und seine Kammermusik ist bei Interpreten und Publikum beliebt. Dabei ist Herbert Baumann, der Ende Juli seinen 90. Geburtstag feiert, so wie er immer war: weltoffen, ein Meister seiner Kunst, humorvoll und immer auf dem Boden der Wirklichkeit geblieben.

Mit seiner Stiftung ermöglicht er die Noten-Edition „Neue Töne“ des Tonkünstlerverbandes Bayern, in der Musik heute lebender Komponisten von hoher Qualität für junge Musiker – vom Anfänger bis zum Meister – für den Unterricht und für das Konzert erschlossen wird. 2015 ist der Herbert-Baumann-Kompositionswettbewerb für Trompete und Posaune ausgeschrieben. Zu den vorhergehenden Bänden hat Herbert Baumann immer auch eine eigene Komposition beigesteuert und wird es auch für den Band über Blechblasinstrumente tun.
Denn seine Musik ist jung geblieben, und es gibt einen unverkennbaren Baumann-Stil. Dies zeigte das Geburtstagskonzert am 16. Mai in München, bei dem frühe Werke des Komponisten wie die Klaviersonaten, „Musik mit Bach“ oder die „Zwanzig kurzen Klavierstücke“ erklangen. Einfühlsam und stilsicher vorgetragen von Sylvia Hewig-Tröscher (Klavier), Urs Stiehler (Violine), Hartmut Tröndle (Violoncello) und Edmund Wächter (Flöte) erwiesen sich die über ein halbes Jahrhundert alten Werke als erfrischend lebendig. Rhythmische Impulse, eine nie nachlassende innere Spannung, überraschende Wendungen, ausdrucksvolle Melodien, Klarheit, Prägnanz, eine genau überlegte musikalische Dramaturgie, der Blick für das Wesentliche: Diese Kennzeichen seiner Musik arbeiteten die Interpreten überzeugend heraus. Herbert Baumann, der das Konzert moderierte, war glücklich, dass seine Musik bis heute lebendig geblieben ist.
Doch vor allem kann der Tonkünstlerverband Bayern glücklich und dankbar sein, dass er Herbert Baumann zu seinen Mitgliedern und Förderern zählen darf. Er wünscht dem Jubilar und seiner Gattin, Marianne Baumann, die bei diesem Konzert eine Auswahl ihrer Arbeiten als Fotokünstlerin in einer Ausstellung präsentierte, noch viele erfüllte, gemeinsame Jahre in Gesundheit und Glück.

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