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Nachrichten 2022/03

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Wallmann-Vorlass, Jazzahead, Musikinstrumente, Stipendien …
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SLUB und Wallmann-Vorlass +++ Jazzahead! – über 20 Spielstätten bei CLUBNIGHT +++ Europaweite Allianz der Musikinstrumentenbranche +++ München: Mehr Geld für Stipendien +++ Steingraeber gehört zu „Marken des Jahrhunderts“ +++ Meisterkurse im Palazzo Ricci und ein neuer Cantiere

SLUB und Wallmann-Vorlass

Nach langjährigen VerhandIungen haben der Komponist H. Johannes Wallmann und die Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) einen Vertrag zur Übernahme des musikalischen und philosophischen Vorlasses des Komponisten geschlossen. Die ersten Kisten mit Noten, Schriften, Tonbändern und Videodokumenten konnten jetzt von Berlin nach Dresden geholt werden. Weitere werden bis 2023 folgen.

Am 23. Februar feierte H. Johannes Wallmann seinen 70. Geburtstag – mit der Archivierung des kulturhistorisch bedeutenden Materials kann eine erste Bilanz seines Schaffens im Verhältnis zu grundlegenden gesellschaftlichen Fragen des 20. und 21. Jahrhunderts gezogen werden. H. Johannes Wallmann war, nach einer politisch motivierten Relegation vom Kompositionsstudium, von 1973 bis 1979 zunächst als Orchestermusiker tätig. Er wurde von 1976 bis 1981 von Friedrich Goldman unterrichtet, leitete von 1975 bis 1986 die „Gruppe Neue Musik Weimar“ und verfolgte in seinen Kompositionen seit den 1970er Jahren konsequent Ideen einer „integralen Moderne“.

Beispielhaft für Wallmanns Anspruch, mit musikalischen Mitteln gesellschaftlich wirksam zu werden, steht das Glockenrequiem für 129 Glocken, das am Vorabend des 13. Februar 1995 in Dresden uraufgeführt wurde. Mithilfe von 47 Geläuten erinnerte es an die Zerstörung Dresdens. Mehr zu Wallmann und seinem Werk finden Sie in einem Porträt „Engagierte Musik“ in der nmz 2/2022 oder unter www.nmz.de

Jazzahead! – über 20 Spielstätten bei CLUBNIGHT

Wenn am 30. April in Bremen die CLUBNIGHT stattfindet, gehören Diversität der Spielstätten und des Programms ins Zentrum. Es wird davon ausgegangen, dass die Besucher*innen ihre individuellen Touren während der CLUBNIGHT, dem größten Event auf der Messe, stärker planen werden. In diesem Zusammenhang ist ein neues Ticket-Konzept vorgesehen: Statt einem gemeinsamen CLUBNIGHT-Ticket für alle Veranstaltungen, bietet jede Spielstätte ihr eigenes Ticket an. Für die einfachere Planbarkeit wird es ab Ende Februar einen Ticketshop geben, der  über die Webseite der jazz­ahead! und bei Nordwest Ticket zu finden sein wird. Kanada wird als diesjähriges Gastland des Festivals auch bei der CLUBNIGHT präsent sein. Mehrere kanadische Acts werden im Metropol Theater und in der Schaulust auftreten.

Europaweite Allianz der Musikinstrumentenbranche

Mit der Konstitution des Expertengremiums EMIA ist ein Meilenstein in der Geschichte der europäischen Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche (MI-Branche) gelegt worden. Vier führende nationale Branchenverbände schließen sich in einer Allianz zusammen, um sich gemeinsam zielgerichtet für die kulturellen und wirtschaftlichen Interessen der MI-Branche in Europa einzusetzen. Die EMIA tritt national und europaweit für die kulturellen und wirtschaftlichen Interessen der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche ein, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in allen Marktbereichen zu stärken, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen den Anforderungen der Branche entsprechend mitzugestalten und eine zeitgemäße musikalische Fort- und Weiterbildung zu fördern sowie das aktive Musizieren und die Musikkompetenz in der Gesellschaft zu intensivieren.

Gründungsmitglieder der Allianz sind die führenden Verbände aus Frank­reich (CSFI), Italien (DISMAMUSICA), Spanien (COMUSICA) und aus Deutschland (SOMM – Society Of Music Merchants). Der Geschäftsführer der SOMM, Daniel Knöll, wird als Generalsekretär der EMIA fungieren und in der Funktion des Sprechers die Allianz repräsentieren. Manel Punti (COMUSICA, ES) und Stelvio Lorenzetti (DISMAMUSICA, IT) werden dem Lenkungsausschuss als Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender im ersten Gründungsjahr vorstehen.

München: Mehr Geld für Stipendien

Die Landeshauptstadt München vergibt seit 1980 jährlich Stipendien für Musik. Ab 2022 stehen sechs mit jeweils 8.000 Euro dotierte Stipendien für Musik zur Verfügung, von denen eines für Akteur*innen vorgesehen ist, die im Kinder- und Jugendbereich tätig sind. Zusätzlich kann ein Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik, dotiert mit 3.000 Euro, vergeben werden.

Mit diesen Stipendien sollen konkrete, besonders anspruchsvolle musikalische Arbeitsvorhaben in den Bereichen Komposition, Programm­erarbeitung oder berufliche Fortbildung außerhalb Münchens unterstützt werden (z.B. durch ein gemeinsames Projekt mit ausländischen Musikerinnen und Musikern oder eine Hospitanz / Assistenz bei einer bekannten, erfahrenen auswärtigen Musikerpersönlichkeit). Sowohl Einzel- als auch Ensemblestipendien in allen Musikgattungen und -bereichen sind möglich, allerdings mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Erscheinungsformen.

Die Stipendienvergabe für Projekte im Rahmen eines Studiums oder für unterrichtsbegleitende Projekte ist ausgeschlossen. Eine vom Stadtrat der Landeshauptstadt München berufene Jury erarbeitet die Vergabevorschläge aufgrund der eingegangenen Bewerbungen.

Nach Abschluss der durch das Stipendium ermöglichten Arbeit legen die Stipendiatinnen und Stipendiaten dem Kulturreferat einen detaillierten Sachbericht schriftlich vor.

Steingraeber gehört zu „Marken des Jahrhunderts“

Das Kompendium „Deutsche Standards – Marken des Jahrhunderts“, das Florian Langenscheidt und die ZEIT Verlagsgruppe herausgeben, zeichnet alle drei Jahre jene Marken aus, die die deutsche Wirtschaft prägen und fest im öffentlichen Bewusstsein verankert sind. Seit 2022 ist Steingraeber mit dabei im exklusiven Kreis der „Marken des Jahrhunderts“, zu denen unter anderem auch Faber-Castell, Meissen Porzellan und Ritter Sport gehören.

Die Auszeichnung bestätigt Steingraeber als traditionellsten und zugleich innovativsten Spitzenhersteller von Pianos und Flügeln in Deutschland: Das älteste Patent der Steingraeber Manufaktur stammt aus dem Jahr 1885. Weitere folgten bis hin zu den aktuellen Gebrauchsmustern von Sordino, Mozartzug und SFM-Mechanik. Neben den zahlreichen Innovationen, zu denen auch beispielsweise der Kohlefaser Resonanzboden und der Transducerflügel gehören, überzeugte Steingraeber die Jury auch insbesondere durch seine Authentizität: Alle Steingraeber Pianos und Flügel sind zu 100 Prozent in der Festspielstadt Bayreuth hergestellt. Vorgängerzertifizierungen wie zum Beispiel das „ZDH Zert“ bestätigten die Verwendung von 80 Prozent heimischen Materialien.

Steingraeber konnte diesen Anteil inzwischen sogar auf 90 Prozent erhöhen. Dies wird in dem neuen Güte­siegel „Marken des Jahrhunderts“ besonders herausgestellt.

„Wir sind sehr stolz darauf, ein Teil der deutschen Marken des Jahrhunderts zu sein!“, so Fanny und Alban Schmidt-Steingraeber anlässlich der Verleihung des Awards am 10. Februar 2022 in Berlin. „Eine solche Auszeichnung bestätigt, dass wir in unserem Kurs, die traditionelle Klavier-Herstellung mit dem Streben nach Innovationen zu einem Spitzenprodukt zusammenzufügen, viel richtig machen.“ Die beiden Junior-Chefs sind fest davon überzeugt, dass dieser Erfolg nur dank einer herausragenden Teamleistung über Jahrzehnte hinweg möglich ist: „Unser gesamtes Team schafft Tag für Tag mit viel Herzblut absolute Spitzenqualität.“

Meisterkurse im Palazzo Ricci und ein neuer Cantiere

Träger der Europäischen Akademie für Musik und Darstellende Kunst Montepulciano, auch benannt nach ihrem Sitz im Palazzo Ricci in der toskanischen Kleinstadt Montepulciano, ist die Hochschule für Musik und Tanz Köln. Auch im Sommer 2022 finden dort wieder internationale Meisterkurse statt.

Die 16 Kurse für Streich-, Zupf- und Tasteninstrumente, Gesang und Liedgestaltung bestreiten unter anderem die folgenden Dozenten und Dozentinnen: Jacob Leuschner, Gareth Lubbe, Markus Bellheim, Maurizio Grandinetti, Dorothea Wirtz, Ulrike Sonntag, Thomas Seyboldt, Mihaela Martin, Frans Helmerson, Ariadne Daskalakis, Leonid Gorokhov, Henri Sigfridsson, Florian Wiek, Susanne Kelling, Susanna Bertuccioli, Gerhild Romberger und Manuel Lange.

Neben der aktiven Teilnahme ist in der Regel auch eine passive Teilnahme möglich. Die Kursgebühr beträgt pro Kurs und Woche 500 Euro (passiv: 250 Euro), für Studierende 250 Euro (passiv: 125 Euro) zuzüglich 50 Euro Einschreibgebühr. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass hierin eine Weinprobe enthalten ist. Bei Belegung von zwei oder mehreren Kursen wird eine Ermäßigung von 25 Prozent auf den zweiten und alle darauffolgenden Kurse gewährt.

Preisgünstige Unterkünfte in Monte­pulciano vermittelt die Partneragentur Terre Toscane, auf Anfrage auch über die Kursdauer hinaus oder für Begleitpersonen.

Jeder Meisterkurs endet mit einem öffentlichen Abschlusskonzert. Die Kurse für Soloinstrumente werden von einem Korrepetitor begleitet.

In der zweiten Julihälfte findet der 47. Cantiere Internazionale d‘arte 2022 Montepulciano statt. Geplant sind zahlreiche Konzertformate wie Kammermusik an besonderen Orten, Orchesterkonzerte in Kirchen oder open air sowie zwei Musik­theaterproduktionen.

Es wird ein großes Event zum zehnten Todestag von Hans Werner Henze geben, dem Initiator des Festivals.

Die Künstlerische Leitung liegt dieses Jahr bei Marc Niemann, Generalmusikdirektor der Stadt Bremerhaven und Dirigent des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven.

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