Ludwig van Beethoven: „Duett mit zwey obligaten Augengläsern“ für Viola und Violoncello, WoO 32 |-| Ludwig van Beethoven: Trio C-Dur Opus 87. Fassung für zwei Violinen und Viola. |-| Peter Bares (*1936): Gedanken über ein Thema von Johann Sebastian Bach, op. 2329 (9. Oktober 2000) für Streichquartett |-| Johann Heinrich Schmelzer (ca. 1620–1680): La bella pastora für 2 Violinen & B.c.
Ludwig van Beethoven: „Duett mit zwey obligaten Augengläsern“ für Viola und Violoncello, WoO 32. Urtext Henle HN 944, ISMN 979-02018-0944-1 (2009)
Beethoven hatte dieses Duo in seinen jungen Wiener Jahren vielleicht für einen augenschwachen Cello-Freund um 1796 in jenem Skizzenbuch notiert, das der 40 Jahre jüngere Salonmusiker und Beethovenverehrer J.N. Kafka als Autographensammler bei der Nachlassauktion erworben hatte. Urtextartig exzerpiert vermitteln die beiden großzügig gedruckten Stimmen ein amüsantes Duospiel in quasi Sonatenform, wobei die beiden Instrumente wechselweise Melodie führen und begleiten. Daran angehängt ein ebenfalls aus diesem Konglomerat rekonstruiertes Menuett mit Trio.
Ludwig van Beethoven: Trio C-Dur Opus 87. Fassung für zwei Violinen und Viola. Herausgegeben von Egon Voss. Urtext Henle HN 948, ISMN 979-02018-0948-9 (2009)
Ungefähr in der gleichen Zeit, Freund und Gönner zugedacht, entstand dieses Terzett zunächst für zwei Oboen und Englischhorn.
Mit des Komponisten Autorisation und mit der von ihm selbst umgeschriebenen Viola-Stimme erschien es 1886 gedruckt in Wien in der hier vorliegenden Streicherfassung. Mit dieser Stimmen-Urtext-Neuausgabe wird Beethovens Streichtrio-Repertoire (op. 3 in Es, op. 9 in G, D, c) gerade für fortgeschrittene Liebhaberspieler erfreulich erweitert. Dazu eine Studienedition (HN 9947).
Peter Bares (*1936): Gedanken über ein Thema von Johann Sebastian Bach, op. 2329 (9. Oktober 2000) für Streichquartett. Partitur und Stimmen. Ed. Dohr 97423, ISMN M-2020-0423-4 (2009)
Komponist Bares, einst Schüler von Reda, bewundert in seiner leidenschaftlichen Orgel-Improvisationskunst, widmet sich hier jedoch strenger Polyphonie, verfremdet leicht, aber markant Bachs Kunst-der-Fuge-Thema und durchzieht es im Bass ähnlich einer Passacaglia, verschränkt es mal umgekehrt, mal verengt in die Oberstimmen. So entsteht über 75 Takte ein eigenwilliges, von bewusst scharfen Reibungen bestimmtes dicht verwobenes Klanggewebe. (Was es mit dem Datum im Titel auf sich hat, verrät Christoph Dohr, der sich für Bares engagiert einsetzt, nicht.)
Johann Heinrich Schmelzer (ca. 1620–1680): La bella pastora für 2 Violinen & B.c. Herausgegeben von Konrad Ruhland. Ed. Walhall EW 638 (2008)
Der Hofkomponist am Habsburger Kaiserhof widmete sich mit diesen zehn kurzen, im Charakter abwechslungsreichen Variationen über einem (nicht ausgesetzten) Ostinato-Bass charmant dem schönen Hirtenmädchen. Eine simple volksliedhafte Melodie, lustvoll umspielt, mit markanten Phrasierungen versehen, spritzig die verzierenden Läufe anpackend, dazu ein bisschen Ironie – so kann man aus diesen neckischen Spielereien etwas machen.