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Philharmonia Ver-Hungarica

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„Die anderen sind schuld!”, tönt es jetzt mit demselbem Fortissimo, mit dem zuvor zur Durchhalteoffensive geblasen wurde – einst mit Yehudi Menuhin und Justus Frantz als humanistisch geadelte beziehungsweise fernsehbekannte Zugpferde der Philharmonia Hungarica. Und auch das joviale Schulterklopfen seitens des großen Schirmherrn und Leiters des PH-Trägervereins brachte nichts mehr in Bewegung. Jetzt stimmt der Essener Hypobank-Vorsitzende Hubert Schulte-Kämper ebenfalls ein in den Kanon vom Versagen der „anderen”.

„Die anderen sind schuld!”, tönt es jetzt mit demselbem Fortissimo, mit dem zuvor zur Durchhalteoffensive geblasen wurde – einst mit Yehudi Menuhin und Justus Frantz als humanistisch geadelte beziehungsweise fernsehbekannte Zugpferde der Philharmonia Hungarica. Und auch das joviale Schulterklopfen seitens des großen Schirmherrn und Leiters des PH-Trägervereins brachte nichts mehr in Bewegung. Jetzt stimmt der Essener Hypobank-Vorsitzende Hubert Schulte-Kämper ebenfalls ein in den Kanon vom Versagen der „anderen”.Knapp 100 hochausgebildete Musiker wurden einst als eitles Zeichen der Überlegenheit gegenüber dem Reich des Bösen mit offenen Armen willkommen geheißen. Als Friedensbotschafter halfen sie jahrzehntelang der Kulturnation Deutschland bei der Sicherstellung ihrer prestigeträchtigen Außenwirkung. Mit dem allseits beklagten Rückzug der öffentlichen Hand aus dem Kulturleben bekam später die Wirtschaft ihren großen Auftritt als Retter des Orchesters. Ein Spitzenorchester erfordert zugegebenermaßen Spitzenaufwand. Das Ende von jenem Lied, das hinter den Kulissen entstand, könnte nicht schmerzhafter sein: Halbherzigkeit im ökonomischen Betreiben und Kompetenzgerangel bei den Zuständigkeiten bereiteten die finale Dissonanz vor. Sie erklingt mit deutscher Gründlichkeit vor den mittlerweile aus vielen Nationen kommenden Musikern, wenn ihnen sogar die Übe-Möglichkeit genommen wird, weil Instrumente und persönliche Habe zur Verschlusssache erklärt werden.

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