Weltbürger mit bayerischen Wurzeln
Der Komponist Peter Michael Hamel erhält den Preis der Christoph und Stephan Kaske Stiftung 2020
Ein Artikel von nmz
Peter Michael Hamel, geboren am 15. Juli 1947 in München, studierte Komposition bei Fritz Büchtger und Günter Bialas, im gleichen Zeitraum auch Musikwissenschaft bei Thrasybulos Georgiades und Carl Dahlhaus. Typisch für ihn ist sein weiter Horizont, der von Anfang an über das engere Feld der Neuen Musik hinausreichte: Hamel beschäftigte sich mit Freejazz, politischem Kabarett, Musique Concrète und Elektronik. Außerdem schrieb er Schauspiel- und Fernsehspielmusik für Regiearbeiten seines Vaters Kurt Peter Hamel.
Zwischen 1969 und 1974 arbeitete Hamel vorwiegend mit amerikanischen Komponisten zusammen, etwa mit John Cage, Morton Feldman und Terry Riley. Er war Mitarbeiter von Josef Anton Riedl und begründete die Improvisationsgruppe „Beetween“.
Die Jury schreibt in ihrer Begründung: „Musik machen – das heißt für Peter Michael Hamel nicht nur Komponieren, sondern auch Improvisieren und Interpretieren. Erst diese Symbiose macht den vollendeten Künstler Peter Michael Hamel aus.
Peter Michael Hamel spürt das Globale in der Musik. Die Quellen, aus denen er seine Musik schöpft, reichen von Neuer Musik über Jazz, Rock bis zu den Musiken der Welt, insbesondere aus dem asiatischen Raum.
Improvisation gilt für ihn als zentrales Element des Musizierens. Gleichzeitig hat er ein großes Œuvre an Orchester-, Chor-, Kammermusik und Musiktheater geschaffen. Hamel ist authentisch, frei und offen im Geist, was sich auch darin zeigt, dass er seine Schüler unterstützt, unabhängig davon, ob sie komponieren wie er.“ Seine jüngste Uraufführung wird am 20. März in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (19 Uhr) zu hören sein. Im Rahmen der Veranstaltung „Hölderlin komponieren: zum 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin“ stehen Vertonungen von Hanns Eisler und Peter Michael Hamel auf dem Programm.