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Alle Artikel kategorisiert unter »Konstantin Parnian«
Musikgeschichte als polyphones Netz
27.05.22 (Konstantin Parnian) -
Übergänge zwischen zeitgenössischer Musik und jüngerer Musikgeschichte knüpfen – das zeichnet das Zafraan Ensemble besonders aus. Uraufführungen zu realisieren ist seit der Gründung integraler Bestandteil der künstlerischen Arbeit. Mit einer zehnteiligen Konzertreihe feierte die Gruppe in den vergangenen zwei Jahren an verschiedenen Spielorten Berlins ihr zehnjähriges Jubiläum. Unter dem Titel „UA Berlin“ wurden neue Auftragswerke Stücken aus dem 20. Jahrhundert gegenübergestellt, die in Berlin uraufgeführt wurden. Angefangen mit den 1910er-Jahren diente dabei jedes Mal ein anderes Jahrzehnt als Ausgangspunkt.
Auf wen möchte ich hören ?
12.01.22 (Konstantin Parnian) -
Mit der „Zauberflöte“ startete operationderkuenste, kurz odk, im Jahr 2019. Ihre zweite Arbeit, Mozarts „Figaro“, wurde durch Corona vereitelt, kam aber mit einzelnen Szenen der ursprünglichen Produktion, kombiniert mit Prokofjews 1. Sinfonie unter dem Titel „Figaro classique“ vor einem Jahr doch noch auf die Bühne (siehe nmz-Hochschulmagazin 12/20-1/21). Im diesjährigen Projekt nahm sich die Gruppe Viktor Ullmanns „Kaiser von Atlantis“ vor und kombinierte ihn mit Stücken von Henriëtte Bosmans, Ilse Weber und Maria Herz, die allesamt wie Ullmann selbst als jüdische Komponist*innen von den Nazis verfolgt wurden und teils als Gefangene in Konzentrationslagern umkamen. Mit dem Namen „Wann wohl das Leid ein Ende hat?“ kam ein bewegender Abend heraus, der wenig bekannten Melodien eine Stimme verlieh. Mitorganisator Lukas Kleitsch und Dirigent Simon Scriba sprechen über die Anfänge von odk, darüber, wie ihre Gruppe allmählich Form annimmt und sich zugleich stetig weiterentwickelt.
Am Summter See summt‘s nicht nur – Besuch bei den 2. Mühlenbecker Klanglandschaften
17.11.21 (Konstantin Parnian) -
Ihren Start machten die Mühlenbecker Klanglandschaften 2019. Nach der Absage im letzten Jahr gingen sie – noch immer durch die Pandemie eingeschränkt – als Format „en miniature“ in die zweite Runde. Eine ganze Woche waren Klanginstallationen in und um die Dorfkirche aufgebaut. Für das abschließende Festival-Wochenende war vieles geplant: bei einem groß angelegten Konzept mit Chor etwa sollten die Singenden gar aus dem Wald erklingen. Wie dieses mussten auch weitere Projekte entfallen – anderes rückte kurzfristig nach. So ergab sich dennoch eine bunte Zusammenstellung aus Vorträgen, Konzerten und experimentellen Klangerlebnissen.
Singende Maschinen, mechanisiertes Theater
17.09.21 (Konstantin Parnian) -
Maschinen, die kommunizieren — Reisen ins All — elektronisch erzeugte Musik: All das sind Komplexe, die in den letzten zwei Jahrzehnten enormen Aufwind erfahren haben. Zugleich sind es Themen, die den 1896 im damals österreichischen Lemberg geborenen, 1980 verstorbenen Komponisten Max Brand beschäftigten. Ein Porträt des bis heute wenig Beleuchteten.
HerrINNENschaft – „Magna Mater“ im Berliner Zirkus Mond
12.08.21 (Konstantin Parnian) -
Das Musiktheaterkollektiv tutti d*amore betitelte seine neueste Produktion mit dem lateinischen Namen der Göttin Kybele. In antiken Kulturen bereits vor den Römern verehrt, beschreibt „Magna Mater“ auch das allgemeine Konzept einer über allem thronenden Muttergöttin: Einige Thesen führen die Verehrung einer Magna Mater sogar bis in die Zeit vor zehntausend Jahren zurück, als gerade Ackerbau begann sich durchzusetzen. In einer fernen Zukunft, in der ein paradiesisch genießendes Matriarchat rigoros herrscht, spielt nun die Stückentwicklung mit dem Untertitel „Oper*ette. Apokalypse“.
Investoren und Hausräumungen – Musiktheater mit Aktualitätspotenzial im Berliner Acker Stadt Palast
06.07.21 (Konstantin Parnian) -
Den Untertitel „Ein Volksstück“ trägt das kurz vor Ende des Jahres 1932 im Komödienhaus Berlin uraufgeführte Bühnenwerk „Das Haus dazwischen“. Das dazugehörige Libretto verfasste der Kabarettautor Marcellus Schiffer, der daneben auch für Hindemith, Hollaender und Heymann schrieb und sich tragischerweise einige Monate vor dieser Uraufführung das Leben nahm. Ko-Autor Felix Joachimson war nach dieser Arbeit vorwiegend als Drehbuchautor tätig und ab der Emigration in die USA unter dem Namen Felix Jackson bekannt. In Musik setzte das Ganze Mischa Spoliansky, russischer Jude, der seine Kindheit in Polen, Wien, Dresden und Königsberg verbrachte, schließlich in Berlin landete und wenige Monate nach der Uraufführung nach London emigrierte, wo er eine Karriere als Filmkomponist einschlug.
Was lange währt, schürft endlich tief – „Agrippina“ an der Hamburgischen Staatsoper
11.06.21 (Konstantin Parnian) -
Ende Mai startete die Hamburgische Staatsoper wieder mit öffentlich zugänglichen Vorstellungen. Als eine der ersten Produktionen und überhaupt erste Premiere in Präsenz nach monatelangem Lockdown stand Händels „Agrippina“ auf dem Spielplan – in einer Inszenierung von Barrie Kosky, die bereits 2019 bei den Münchner Opernfestspielen am Prinzregententheater aus der Taufe gehoben wurde. Mit reichlich Besetzungsänderungen bot diese Produktion nun für viele den ersten Schritt zurück in den Theatersaal.
Wenn das studierte Handwerk gefährlich wird
10.06.21 (Konstantin Parnian) -
Die Coronapandemie hat Studierende in besonderer Weise getroffen. An vielen großen Universitäten wie der Humboldt-Universität zu Berlin oder der Ludwig-Maximilians-Universität München fanden seit dem Sommersemester 2020 nahezu alle Unterrichte ausschließlich online statt. Studierende und Lehrende haben sich vielerorts seit weit über einem Jahr nicht mehr getroffen, nicht mehr in der Realität gesehen, sondern lediglich in einem von vielen rechteckigen Fenstern auf ihrem Bildschirm.
Musikstudierende schlagen Alarm
03.06.21 (Konstantin Parnian) -
„Rettet die Musik!“ prankt in roten Großbuchstaben fett am Kopf des Brandbriefs. Insgesamt 18 der 24 ASten deutscher Musikhochschulen haben unterzeichnet. Sie fordern Aufstockungen der Ausstattung, der Räume und des Personals, aber auch dass Kultureinrichtungen und Musikhochschulen bei der Planung aktueller Öffnungsschritte schneller einbezogen werden. Ebenso auf der Agenda stehen eine transparente Bewertung und die Einrichtung von Beschwerdestellen. Darüber hinaus sollen zusätzliche Stellen in der Musikbranche geschaffen werden – Freischaffende sollen finanziell besser unterstützt werden und weniger Bürokratieaufwand aufgebürdet bekommen.
Musikalische Wanderung in fünf Etappen – virtuelles 360°-Konzert des STEGREIF.orchesters
28.05.21 (Konstantin Parnian) -
Den (noch) anhaltenden Umständen geschuldet feierte das Konzertprojekt #explore_mozart des Stegreiforchesters seine Premiere online. Doch freilich beließ es das für seine ausgefallenen Experimente bekannte Ensemble nicht bei einem simplen Stream: Die Aufführung wurde als 360-Grad-Video übertragen, bei der ein Microphone-Dummy – ein Kunstkopf mit eingebauter Mikrophonierung – auch für die akustische Verräumlichung sorgte. Wie der Untertitel „Von fünf Anfängen und inneren Zielen“ es andeutet, setzen sich die von jeweils einem Ensemblemitglied konzipierten Abschnitte mit den fünf Grundidealen der Freimaurerei auseinander, die zentral für Mozarts Weltanschauung waren.
