Wie das 1948 von Benjamin Britten gegründete Aldeburgh Music zur Frankfurter Musikmesse mitteilt, wird die kürzlich von der britischen Regierung zum National Centre of Excellence für Musik erhobene Einrichtung im Mai ihren international dimensionierten Campus für Musik mit einem zweitägigen Fest der Sinne eröffnen.
Kernstück des neuen, mit £16 Mio. ausgestatteten Campus wird das Hoffmann Building, das mit dem Britten Studio über einen multifunktionalen Arbeitsraum von 340 Plätzen mit flexibler Raumakustik verfügt. Letzteres wird beim 62. Aldeburgh Festival, das unter Künstlerischer Leitung von Pierre-Laurent Aimard steht, durch die Uraufführung von zwei Auftragswerken an Harrison Birtwistle eingeweiht.
Die neuen Räumlichkeiten ergänzen einerseits die Arbeitsmöglichkeiten der seit 1973 bestehenden Meisterkurse des Britten–Pears Young Artist Programme, und erweitern andererseits das Spektrum der Aldeburgh Residencies – das künstlerische Arbeitsphasen für einzelne Musiker verschiedener Genres ebenso wie für bestehende Ensembles anbietet – erheblich.
Das Gesamtprojekt ist zugleich das größte Bauprogramm einer Musikeinrichtung außerhalb Londons.
Ermöglicht wurde das ehrgeizige Projekt durch eine Anschubfinanzierung von £4 Mio. durch die englische Kulturstiftung Arts Council England; dazu kamen weitere private und öffentliche Förderer ebenso wie kleinere Einzelspenden.
Wie Jonathan Reekie, Chief Executive von Aldeburgh Music, betont, wurde das Projekt "entwickelt, um künftige Generationen von Musikern zu inspirieren und neue Formen künstlerischer Kooperationen zu ermöglichen".
Die Einrichtung hat bereits jetzt ca. 91000 Besucher pro Jahr und erreicht durch ihr renommiertes Education-Programm ca. 8000 Teilnehmer in Suffolk; die Residencies, deren Zahl sich im Zuge des Campus verdoppeln soll, werden jährlich von bislang ca. 200 Künstlern genutzt.
Der wirtschaftliche Einfluss des neuen Campus auf die Region wurde in einer unabhängigen Studie des Suffolk County Council auf ca. £3.19 Mio. Haushaltseinkommen pro Jahr und ca. 175 Arbeitsplätze geschätzt.