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2006 startete das Projekt „Stadt-Klang-Netz“ aus der Initiative der Kulturämter der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln im Rahmen der „Rheinland AG“. Erstes Resultat dieser Städtepartnerschaft zum Thema „elektronische Musik für Kinder und Jugendliche“ waren Lehrveranstaltungen in Bonner Grundschulen, der Kölner Jazzhausschule und im Humboldt-Gymnasium Düsseldorf.
Die besonders gelungenen Konzert-Resultate der Düsseldorfer Schüler führen nun zu einer Fortsetzung dieses Projektes auf kommunaler Ebene. Die Stadt Düsseldorf befürwortete die Einrichtung eines Computermusikstudios in Düsseldorf. An dieser Einrichtung arbeitet derzeit die Clara-Schumann-Musikschule in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer THEATER DER KLÄNGE.Am 1. September 07 hat es unter Leitung der Komponisten Christian Banasik, Prof. J.U.lensing und Prof. Thomas Neuhaus zum Thema „elektronische Musik in Schulen“ eine Lehrerfortbildung mit einem abschließendem Computermusikkonzert in der Düsseldorfer Rudolf-Steiner-Schule gegeben.
Konsequenz dieser Lehrerfortbildung ist aktuell die Ausdehnung des Unterrichtsangebots zu diesem Thema in Düsseldorfer Schulen auf insgesamt 7 Grund- und Leistungskurse Musik an drei Düsseldorfer Gymnasien. Ab Ende Oktober, bis Februar 2008 gehen die 3 Komponisten Banasik, Lensing und Neuhaus jeweils für ein Doppelstunde in jeden der 7 angebotenen Musikkurse, um die dortigen Schüler im Alter zwischen 15 und 19 Jahren mit zeitgenössischer elektronischer Musik vertraut zu machen.
Inhaltlich zielt dieser Ansatz auf den Zugang zu zeitgenössischer elektronischer Musik mit ihren Ausprägungen in der „Music Concrete“, der elektronischen Klangsynthese und dem Feld der sogenannten „Soundscape-Kompositionen“. Ganz bewußt geht es dabei in keiner Form um Popmusik, um den Jugendlichen den Zugang zu einer anderen, weiter entwickelten Klangwelt zu ermöglichen.
Diese pädagogischen Einführungen sind die Basis - und hoffentlich Anreiz - zur Vertiefung und praktischen Umsetzung dieser Musikformen. Dazu wird derzeit ein Raum in der Clara-Schumann-Musikschule soweit mit Computern, einer Surroundabhöre und entsprechender Klangsynthese- und Editing-Software ausgestattet, dass dort ab Februar 2008 praktischer Unterricht in elektronischer Musik möglich sein wird.
Die Studiokonzeption machen die 3 Komponisten unter organisatorischer Leitung des Theaters der Klänge. Das THEATER DER KLÄNGE wurde vom Kulturamt Düsseldorf deswegen mit diesem Projekt beauftragt, weil es gerade in der Vergangenheit mit Produktionen wie „Figur und Klang im Raum“, aber insbesondere mit dem Tanzkonzert „HOEReographien“ seine diesbezügliche Kompetenz unter Beweis stellte.
Der Standort in der Clara-Schumann-Musikschule dient vor allem dazu, ein übergreifendes Netzwerk zwischen den jungen Komponisten elektronischer Musik und den einzelnen Musikschulklassen, Instrumentalisten und Dozenten herzustellen, um auch die unterschiedlichen Spielweisen und Klänge der jeweiligen Instrumente kennen zu lernen und in Eigenproduktionen einbauen zu können. Es ist besonders für Schüler der Mittel- und Oberstufe, aber auch für Studierende der Robert-Schumann-Musikhochschule gedacht.
Die musikalischen Wege und Möglichkeiten und der Informationsaustausch sollen einen möglichst breiten Raum einnehmen.
Die Förderung Jugendlicher im kreativen Bereich der Computermusik steht im Vordergrund. Schüler dieser Altersklassen haben erfahrungsgemäß eine schnelle Auffassungsgabe und einen direkten Zugang zu allen Formen der Computerkunst und Mediengestaltung.
Es ist geplant jeweils zum Halbjahresende die Arbeiten der Teilnehmer vorzuführen und Konzerte mit elektronischer Musik im Udo-van-Meeteren Saal der Clara-Schumann- Musikschule zu veranstalten.