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FREINSHEIM: Kann Musikschule noch gerettet werden?

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Das Todesurteil für die Freinsheimer Musikschule und das Haus der Jugend ist noch nicht gefällt. Der Verbandsgemeinderat Freinsheim setzte in seiner jüngsten Sitzung die beiden brisanten Themen ab und verwies sie zur erneuten Beratung in die Ausschüsse.

Beschlossen wurde die Erhöhung der VG-Umlage um einen Prozentpunkt.

Mit Plakaten demonstrierten junge Leute vor und im Sitzungssaal für den Erhalt des Jugendzentrums. "Lasst uns unser Juz, dann gibt\'s andernorts keinen Schmutz", stand auf einem Spruchband. Von der Idee des zuständigen Beigeordneten, Jürgen von der Au, einen einzigen VG-weiten Treffpunkt an der Regionalen Schule in Weisenheim/Berg einzurichten, halten sie nichts. "Da können die wenigsten von uns hinfahren", sagten sie.
Von der Au sprach sich für weitere Beratungen über die Zukunft des Jugendhauses aus. "Ich bin der Letzte, der das Haus schließen will", konstatierte er. Seiner Ansicht nach müsse sich der Landkreis stärker an den Kosten für die Jugendarbeit beteiligen.

Den "Salto rückwärts" der SPD in Sachen Musikschule versuchte Fraktionsvorsitzender Klaus Lindenblatt zu erklären. Es sei wichtig, nochmal alle Möglichkeiten zu prüfen. Dazu gehörten auch höhere Gebühren oder die Gründung eines Förderkreises. "Musikschule ja, aber nicht um jeden Preis", schränkte er ein. Bei dem Schnüren des Sparpakets, das ursprünglich auch das Aus der Kultureinrichtung vorsah, sei Absicht gewesen, "die Musikschule fortzuführen, sie jedoch auf andere Füße zu stellen". Er räumte ein, dass Betroffene eines Musikschul-Aus\' früher hätten eingebunden werden müssen.

Auch die CDU wollte nicht über das sofortige Ende beschließen. Die FDP bedauerte hingegen, dass der Rat jetzt "nicht den Mut habe", zu entscheiden. "Wir wecken jetzt Erwartungen, die wir nicht erfüllen können", hieß es. Eine kommunale Musikschule könne sich die VG nicht weiter leisten. Auch die FWG plädierte weiter für die Schließung der Einrichtung. Es sei "mehr als peinlich", dass es keine Mehrheit dafür gebe. Gerd Zahnhausen (Fraktionsvorsitzender der Grünen) rief die Bürger dazu auf, einen Trägerverein für die Musikschule zu gründen. "Tun sie etwas", rief er. Und er rechnete vor, dass eine Spende von 20 Euro pro Jahr und Haushalt nicht zu viel seien.

Einstimmig nahm der Rat schließlich das, von 260.000 auf 150.000 Euro geschrumpfte Sparpaket an - darunter 60.000 Euro Kürzungen aus dem Bereich Tourismus und 47.000 Euro aus der Verwaltung. (dts)

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