Zum nunmehr 15. Mal trafen sich am 7. Mai die Finalist:innen des Hochschulwettbewerbs Musikpädagogik. Im Carl-Orff-Auditorium der Hochschule für Musik und Theater München konnte das interessierte Publikum die fünf von einer Fachjury ausgewählten Wettbewerbsbeiträge hören, sehen und: auch riechen (während des Beitrages „Mein kleiner Wald“ wurden getrocknete Pflanzen im Publikum herumgereicht).

Foto: Gregory Giakis
Hochschulexzellenz und Relevanz
Was kennzeichnete die Beiträge der jungen Musikpädagog:innen? Gab es Unterschiede oder Parallelen zu den vorangegangenen Wettbewerben? Ein Rekord kann konstatiert werden: Mit 22 Einsendungen konnte der von der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen (RKM) in Zusammenarbeit mit den preisstiftenden Verbänden BMU und VdM so viele Teilnehmende wie noch nie verzeichnen. Das zeigt den großen Anklang, den der Wettbewerb mittlerweile in der deutschen musikpädagogischen Szene findet. Zugleich wird aber auch deutlich, wie groß der Bedarf geworden ist: sich zu zeigen, die eigenen Ideen mit einem Publikum zu teilen, das sich inspirieren lässt und Fragen stellt.
Die Musikpädagogik kommt mit dem Hochschulwettbewerb heraus aus den Seminarräumen und zeigt sich selbstbewusst einer kundigen und interessierten Öffentlichkeit. Bemerkenswert war die Fähigkeit der Finalteilnehmer:innen, ihre Beiträge nicht nur fundiert, sondern auch kurzweilig darzubieten. Ein hohes Maß an Professionalität in der Wissenskommunikation trat hier zu Tage. Auf ganz unterschiedliche Weise konnten die sehr unterschiedlichen Beiträge durch kreative Denkanstöße, exzellente Reflexion, aber auch sehr fundiert geplante und realisierte Projekte überzeugen.
Eine sich schon in den letzten Jahren abzeichnende und gleichzeitig sich verstärkende Tendenz war im Blick über den eigenen musikpädagogischen Tellerrand hinaus erkennbar. Dies zeigte sich zum Beispiel im Projekt „Mein kleiner Wald“ von Maren Schoppenhorst aus Detmold. Sie bezog sich stark auf den Themenbereich Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Laureen Mohr aus Trossingen wiederum ist in Unterkünfte für Geflüchtete gegangen und initiierte ein berührendes Tanz- und Improvisationsprojekt, das mit einem 3. Preis gewürdigt wurde. Ebenfalls einen 3. Preis erhielt Dimitrios Karagkiouloglou aus Nürnberg. Er machte sich in einem Hörbuch für den Violinunterricht Quellen aus dem World Wide Web zu nutze. Ein digitale und analoge Aktivitäten auf kreative Weise verbindendes Projekt gewann den 2. Preis: Janika Löttgen und Esther Schlünkes aus Düsseldorf hatten ein musikalisches Geochaching-Projekt entwickelt, bei dem Kinder outdoor Musik erfinden, verstecken und entdecken konnten. Jakob Bereznai erweiterte den Horizont deutscher Musikhochschulen in die Zukunft und hinterfragte die implizit von vielen Hochschulen etwa bei Bewerber:innen vorausgesetzten Wissensbestände. Sind diese noch zeitgemäß? Mit breiter Zustimmung der Jury gewann dieser Beitrag aus Hannover den 1. Preis.
Der Hochschule für Musik und Theater München gelang eine temporeiche und mit Staatsminister Blume sowie den Finalist:innen und Preisträger:innen des Wettbewerbs hochkarätige Preisverleihung.
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