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Sangerhausen/MZ. In der Kürze liegt die Würze, heißt es. Würzig ging es demnach am Montag in der Sangerhäuser Musikschule zu. Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) übernahm die Schirmherrschaft für das Festjahr 2003 "100 Jahre Europa-Rosarium".
Ob er tatsächlich den Schirm halten wird, das entscheidet sich allerdings mit der Landtagswahl am 21. April. Das schützende Dach überm Rosengarten halten - dazu hat sich jedenfalls schon mal der Spitzenkandidat der CDU, Wolfgang Böhmer, bereit erklärt. Wie immer die Wahl im Land ausgeht - das Rosenfest hat jedenfalls den Ministerpräsidenten fürs Jubiläumsjahr sicher.Eine entsprechende Urkunde übergab Oberbürgermeister Dieter Kupfernagel (PDS) im Rahmen des Festaktes im Saal der Musikschule. Das Ganze ging recht flott, da Höppner auf seiner Reise, die nach einem Besuch im Christlichen Jugenddorf mit einem Wahlauftritt in Eisleben endete, etwa zehn Minuten später als erwartet ankam. Das Alte Schloss bot inklusive kulturellem und kulinarischem Teil einen schönen Rahmen für die Veranstaltung.
Der 100. Geburtstag der alten Dame Rosarium kann für Sangerhausen der touristische Magnet schlechthin werden. Und es wird - geht es nach dem Geschäftsführer der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, Udo Michael. Er ist längst mit seinem Team dabei, die Fäden zu knüpfen, an denen sich ein ganzes Festjahr lang die Veranstaltungen reihen werden.
Einer der Höhepunkt wird ein Kongress des Vereins "Deutscher Rosenfreunde". "Sie werden hier so viele Leute sehen wie nie zuvor", prognostizierte Bernd Weigl, der Präsident des Vereins. Im Gegensatz zu Höppner, der außer einer netten Rede und seiner Freude über die Ehre, den "Schirm" halten zu dürfen, nichts Handfestes mitgebracht hatte, sagte Weigl: "Wir schenken ihnen einen Jubiläumsgarten." Werbung für das Rosarium sagte Höppner jedenfalls zu, Wie wichtig die ist, das machte Weigl deutlich. Der "deutsche Botschafter für Rosen" sagte, dass es ihn immer wieder verwundere "dass die größte Rosensammlung der Welt im Ausland bekannter ist als in Deutschland". Dabei sei es ein Glücksfall für Sangerhausen und den Verein "dass das Rosarium hier gebaut wurde". Das hätte schließlich auch woanders geschehen können.