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Borna. Mit der Veränderung der Gebührensätze an der Musik- und Kunstschule "Ottmar Gerster" strebt die Bildungseinrichtung auch eine pädagogische Neuorientierung an. Darauf hat Musikschulchef Dr. Klaus-Dieter Anders nach einem entsprechenden Beschluss des Kreistags hingewiesen.
Für die Hälfte aller Musikschüler wird ein so genanntes Kombisystem eingeführt."Wir wollen das gemeinsame Musizieren profilieren", sagt Anders. Das bedeutet, dass etwa 50 Prozent der insgesamt 1300 Mädchen und Jungen, die derzeit an der Schule ausgebildet werden, im Laufe ihrer Ausbildung künftig auch zu zweit oder in Gruppen Unterricht haben. "Immer entsprechend den pädagogischen Notwendigkeiten." So sollen sich Lehrer, Schüler und Eltern darauf verständigen, neben 30-minütigem Einzelunterricht auch 45-minütige Zweierkurse oder einstündige Gruppenlehrgänge durchzuführen. Je nach konkretem Einzelfall, so der Musikschulleiter weiter, steigen die Gebühren in Maßen. Oder sie sinken.
Immerhin habe die Schule ihre Gebühren in den letzten sechs Jahren nicht angehoben. Anders: "Da sind wir die einzige Musikschule in ganz Sachsen." Mit der Einführung des Kombimodells solle der Unterricht in erster Linie flexibler gestaltet werden, womit auch den Interessen der Schüler entgegengekommen werde.
Etwa dann, wenn Abiturienten wenige Monate vor ihren Prüfungen an der Musikschule einen Gang zurückschalten wollen, ohne ihr Instrument völlig aus der Hand zu legen. Dann, so Anders, könnten sie vom zeitraubenden und übungsintensiven Einzelunterricht problemlos für eine bestimmte Zeit zu zweit unterrichtet werden, um im Duo zu spielen.
Außerdem werde von vielen Eltern verstärkt gemeinsames Musizieren gewünscht, und dies sei ja auch eine Aufgabe von Musikschulen. Mit der verstärkten Übung des Ensemblespiels reagiere die Bildungseinrichtung auch auf Forderungen von Veranstaltern von Musikwettbewerben.