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MAINZ (ddp/epd/swz). Die ersten Rahmenvereinbarungen über die Zusammenarbeit von außerschulischen Trägern mit den in Rheinland-Pfalz ab dem kommenden Jahr vorgesehenen Ganztagsschulen sind unter Dach und Fach.
Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) unterzeichnete gestern in Mainz entsprechende Schriftstücke mit dem Landessportbund, dem Landesverband der Musikschulen, dem Landesmusikrat sowie der katholischen und der evangelischen Kirche. Die Kooperation erfolgt laut Ministerium entweder durch Dienstleistungsverträge, bei denen das Land die Kosten für fest angestellte Fachkräfte der Partner übernehme, oder durch projektbezogene Kooperationsverträge für mindestens ein Schulhalbjahr, wobei der Anbieter pauschal 280 Euro pro Halbjahr bekommt. Ahnen zufolge haben sich zudem einzelne Partner bereit erklärt, bei der Vermittlung außerschulischer Fachkräfte zu helfen, die Einzelarbeitsverträge abschließen könnten. Vorgegeben würden nur Musterverträge, an denen sich die Schulen orientieren könnten. Diese Verträge sollen den 81 ersten Ganztagsschulen umgehend zugesandt werden. Ahnen wertete die besiegelte Zusammenarbeit als "wichtigen Beitrag zur weiteren Öffnung der Schulen gegenüber der Gesellschaft". Auch Vertreter der Partner begrüßten die Vereinbarungen. Der Beauftragte der evangelischen Kirchen am Sitz der Landesregierung, Jochen Buchte, hält sie "aus familienpolitischen und pädagogischen Gründen für einen wichtigen Fortschritt". Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Rheinland-Pfalz unterstützt die Zusammenarbeit grundsätzlich. Allerdings seien außerschulische Angebote als Ergänzung zu bewerten und könnten Unterricht nicht ersetzen. VBE-Landeschef Johannes Müller forderte, dass Ganztagsschulen sich durch eine "Neuorganisation des Unterrichts" auszeichnen müssten, wobei das A und O "eine ausreichende Unterrichtsversorgung durch genügend Lehrkräfte" sei. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Kopperation als "sinnvolle Ergänzung". Durch die vorgesehene Vertragsgestaltung seigewährleistet, "dass die außerschulischen Partner nicht in unsichern
Arbeitsverträgen beschäftigt werden", sagte GEW-Vorsitzender Tilman
Boehlkau.
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Freitag, 5. Apr , 03:45 Uhr
Quelle:
http://www.ron.de/osform/cms_osmm?articleName=HERMES:20020405:2789237&t…