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Musikschul-Tag: Rottenburg will für alle Schichten offen sein

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Konzerte und offene Türen gibt es in der Musikschulwoche / Unterschriftensammlung am Samstag für höhere Zuschüsse

Rottenburg. Von der Violine über Blasinstrumente bis zu E-Gitarre und Keyboard reicht die Palette der Instrumente und Ausbildungsmöglichkeiten in der Musikschule. Die öffnet ab Montag für eine Woche ihre Tore und macht mit Konzerten auf sich aufmerksam.



Den bundesweiten "Tag der Musikschulen" am Samstag nutzt auch Karlheinz Heiss, der Leiter der Rottenburger Einrichtung, zu Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in eigener Sache.

Der Elternbeirat sammelt Unterschriften, um die Verantwortlichen der Stadt zu einer "angemessenen Erhöhung" der Zuschüsse zu bewegen. Denn die jüngste Erhöhung der Gebühren kostete die Musikschule nach Angaben von Heiss rund zehn Prozent der jungen Schüler: Eltern meldeten ihre Kinder ab, weil sie sich den Musikunterricht für 80 Euro im Monat pro Kind nicht mehr leisten könnten, so der Leiter. Die Musikschule solle eigentlich für alle Bevölkerungsschichten zugänglich sein. Doch sind unter den Kindern die Gymnasiasten überdurchschnittlich vertreten. Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule gehen am Sonntag, 16. Juni, um 20 Uhr auf die Bühne der Zehntscheuer und konzertieren. Denn Heiss ist es wichtig, dass die Musikpädagogen auch musikalisch tätig werden. Anspruchsvoll ist das Programm: Zu hören sind etwa das Trio für Klarinette, Violine und Klavier von Aram Chatschaturjan, die Klavier-Sonate Nr. 14 a-moll von Franz Schubert, Variationen nach Rossini sowie Arien aus Puccinis "Turandot" und Mozarts "Hochzeit des Figaro". Bei dieser Gelegenheit stellt sich die neue Gesangslehrerin, die Sopranistin Susan Choi, dem Publikum vor.

"Gläserne Musikschule" ist das Motto von Montag bis Freitag nächster Woche. Jeweils von 13 bis 19 Uhr können Interessierte mit ihren Kindern in die Räume der Alten Realschule kommen und den Unterrichtsalltag kennenlernen.

Jeweils um 19 Uhr stellen sich die Fachbereiche im Konzert auf der "kleinen Bühne" vor: in der Reihenfolge Tasteninstrumente, Bläser I, Gitarren, Bläser II, Streicher und Gesang. Die Musikschulwoche schließt mit einem Konzert der Jungen Philharmonie am Samstag, 22. Juni, um 20 Uhr in der Zehntscheuer mit der 19-jährigen Solistin Rahel Krämer am Violoncello. Die junge Musikerin gewann bereits verschiedene Preise, so beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". Aufgeführt wird unter der Leitung von Albert Geiger mit Konzertmeister Martin Hauser Benjamin Brittens "Simple Symphony" und das Konzert für Cello D-Dur von Joseph Haydn.

Momentan lernen an der Musikschule 900 bis 1000 Schüler. Modetrends bestimmen die Auswahl der Instrumente. Heiss und seinen Kollegen ist wichtig, Musik als universelle Sprache zu vermitteln, in der auch Rock und Pop ihren Platz haben. Sehr erfolgreich hat sich die Musical-Ausbildung angelassen. Heiss hegt und pflegt ein Opernprojekt mit den Themen "Orfeo" von Gluck und "Winterreise" von Schubert mit Aufführung im November 2003. Im September ist Casting für die Hauptrollen. Parallel dazu wird an einem Musiktheater für Schüler gearbeitet zwecks Teilnahme an einem Wettbewerb 2003.

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