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WAIDHOFEN. Gleich an eine ganze Oper wagt sich die Musikschule der Stadt. Die jungen Sänger und die Streicher im Orchestergraben holen ein besonderes Werk aus der Vergessenheit auf die Bühne zurück: Joseph Haydns " Der Apotheker".
"Dass Joseph Haydn, der große Meister der Sinfonie, eine Reihe großer und kleiner Werke für die Bühne verfasst hat, ist so gut wie unbekannt", sagt Musikschuldirektor Walter Reitbauer. Mit einer Eigenproduktion wird die Wissenslücke geschlossen: Haydn habe, was in Vergessenheit geraten sei, Musikwerke für die kleine Bühne im Schloss Esterházy und später auch für den kaiserlichen Hof in Wien geschrieben. "Die damals sehr beliebten Marionettenspiele nahmen sich der Haydn-Opern gerne an", erläutert Reitbauer.Doch Glück hatte der Komponist nur wenig mit seinen Opern. "Sie fanden nur selten den Weg über den Ort ihrer Erstaufführung hinaus. Bekannter geworden ist nur ,Der Apotheker´, ein Buffowerk, das von Geist und Stil des deutschen Singspiels erfasst ist", so Reitbauer. Die Musikschule stellt für die Inszenierung sowohl Solisten als auch Chor und Orchester aus den eigenen Schüler- und Lehrerreihen. Unter Regie und Gesangseinstudierung von Gabriele Haugeneder - sie lehrt Gesang - werden Elfriede Gröbl (Sopran), Claudia Weber (Mezzosopran), Astrid Haugeneder (Sopran) sowie Wolfgang Kettner und Richard Helm (beide Bariton) die Hauptrollen singen. Das Jugendorchester spielt unter der Leitung von Johannes Sulzer. Das Bühnenbild wurde von der Lebenshilfewerkstätte Aschbach (Projektleitung Beatrix Kastner) erstellt.