Stuttgart (dpa/lsw) - Im Streit um die Sparpläne des Wissenschaftsministeriums gehen die Musikhochschulen im Land wieder aufeinander zu. Die Musikhochschule Mannheim sei wieder in die Landesrektorenkonferenz zurückgekehrt, Trossingen habe seinen Willen dazu erklärt, teilte Ministerin Theresia Bauer (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart mit.
Sie hatte sich am Montag mit den Rektoren aller fünf Standorte, darunter auch Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart, getroffen. Trossingen und Mannheim sind nach den bisherigen Plänen am stärksten von der Streichung von 500 Studienplätzen und 50 Professorenstellen betroffen. Damit sollen vier bis fünf Millionen Euro für den Haushalt erwirtschaftet werden.
Der Vorsitzende der Rektorenkonferenz Hartmut Höll aus Karlsruhe hatte bei einer Anhörung im Oktober als Leitlinie ausgegeben, man müsse sich vom Begriff der «Vollhochschule», die alles anbietet, verabschieden. Stattdessen sei ein Vollangebot für ganz Baden-Württemberg anzustreben. Dabei sollen Qualifizierungszentren an den einzelnen Standorten eine Rolle spielen.
Bei der Dienstbesprechung einigten sich Ministerin und Rektoren darauf, den Dialog zwischen Januar und Juni 2014 entlang verschiedener Schwerpunkte fortzuführen, darunter berufliche Perspektiven für die Absolventen, Schulmusik sowie Jazz, Pop und Weltmusik. Der wegen der Sparpläne erlassene Berufungsstopp wird nach Ministeriumsangaben aufgehoben und durch eine strenge Prüfung im Einzelfall ersetzt. In künftige Dienstbesprechungen werde auch die Popakademie in Mannheim einbezogen. Nach Bauers ursprünglichen Plänen soll diese in die Mannheimer Musikhochschule integriert werden.