Bayreuth - Dass das Richard-Wagner-Museum ausgerechnet 2013, zum 200. Geburtstag des Komponisten, wegen Bauarbeiten geschlossen war, hat der Stadt Bayreuth viel Häme und Spott eingebracht. Nun öffnet das Museum wieder. Aber es steht schon wieder neuer Ärger ins Haus.
Fünf Jahre lang war es geschlossen, nun öffnet das Richard-Wagner-Museum in Bayreuth zum Festspielstart wieder. Vom 26. Juli an können Gäste das Haus Wahnfried besuchen, in dem der Komponist Richard Wagner (1813-1883) mit seiner Familie lebte. Das Museum ist für rund 20 Millionen Euro saniert und erweitert worden, auch das Ausstellungskonzept wurde überarbeitet.
Allerdings dürfte eine juristische Auseinandersetzung die Eröffnung überschatten: Museumschef Sven Friedrich wehrt sich nach Angaben des Bayreuther Arbeitsgerichts gegen Abmahnungen, die die Stadt Bayreuth gegen ihn ausgesprochen hat. Das Gericht hat einen Gütetermin für den 30. Juli angesetzt; weder Friedrich noch die Stadt wollten sich näher dazu äußern.
Das Museum präsentiert sich künftig in drei Abschnitten: Im Haus Wahnfried werden Leben und Werk Wagners thematisiert. Das Siegfried-Wagner-Haus nebenan wird erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich sein: Hier widmet sich die Dauerausstellung der engen Verbindung zwischen Bayreuth und der NS-Diktatur und den persönlichen Beziehungen der Familie Wagner zu Adolf Hitler. In einem Neubau schließlich geht es um die Festspiele; zu sehen sind unter anderem historische Bühnenbildmodelle und Kostüme. Auch Sonderausstellungen sind geplant; die erste beschäftigt sich mit der Geschichte von Haus Wahnfried und ist vom 27. Juli bis Januar 2016 zu sehen.
Dass im Jahr 2013, als Wagners 200. Geburtstag gefeiert wurde, ausgerechnet sein Bayreuther Wohnhaus eine große Baustelle war, hat der Stadt viel Häme und Spott eingebracht.
Die Villa Wahnfried wurde in den 1870er Jahren am Rande des Bayreuther Hofgartens erbaut. Die Familie Wagner zog 1874 dort ein. Seit 1976 beherbergt das im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Gebäude das Richard-Wagner-Museum.