München - Medienkunde soll nach den Vorschlägen der stellvertretenden CSU-Generalsekretärin Dorothee Bär künftig ein eigenes Schulfach werden. Im Zeitalter von Internet und Computerspielen müsse es ein wesentliches Erziehungsziel sein, junge Menschen auf den richtigen Umgang mit Medien vorzubereiten, forderte Bär am Dienstag in München. Daher solle die Vermittlung von Medienkompetenz in den Schulen in Zukunft als eigenständiges Fach ein besonderes Gewicht bekommen.
Der CSU-Politikerin zufolge sind Jugendliche heute tagtäglich mit aggressiver Werbung konfrontiert und haben leichten Zugang zu gewaltverherrlichenden Darstellungen. Damit sie dagegen gerüstet seien, reiche es nicht mehr aus, das Thema Medien «hier und dort» im Unterricht anzusprechen, mahnte Bär. In einem eigenen Schulfach hätten Lehrer dagegen genügend Zeit, mit ihren Schülern über deren Erfahrungen im Umgang mit Medien zu sprechen und sie auf die Gefahren hinzuweisen.
Hinsichtlich Schule und Medien wollen künftig Schulen und kommunale Medienzentren in Nordrhein-Westfalen enger zusammenarbeiten. Dazu wurde am Dienstag die neue Internetseite www.medienzentrum.schulministerium.nrw.de der «Initiative Bildungspartner NRW Medienzentrum und Schule» gestartet, wie das Schulministerium in Düsseldorf mitteilte.
Die landesweite Initiative ist eine Kooperation von Schulministerium, kommunalen Spitzenverbänden, Städtetag NRW, Landkreistag NRW sowie Städte- und Gemeindebund NRW. Sie will die Medienkompetenz der Schüler fördern helfen. «Medienkompetenz auf der Grundlage eines soliden Wissens ist eine Schlüsselkompetenz in immer mehr Berufen», sagte Schulministerin Barbara Sommer (CDU).
Koordiniert wird die Initiative von der Medienberatung der beiden Landesmedienzentren der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen. Die Bildungspartnerschaft Medienzentrum und Schule will dem Lernen mit und über Medien neue Impulse geben, wie es hieß.