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Sparprogamm für Kultur und Jugend mehrheitlich abgesegnet

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Merseburg/MZ. Noch in diesem Monat, konkret am 24. April, wird der Kreistag das bereits heiß diskutierte Sparprogramm für 2003 beschließen. Es sieht Einsparungen im Umfang von mindestens 1,5 Millionen Euro vor. Drastische Kürzungen treffen vor allem die Bereiche Jugend und Kultur.

Das letzte Wort spricht zwar der Kreistag, aber der Kreisausschuss, in dem alle Fraktionen vertreten sind, stimmte in seiner Sitzung am Mittwoch in allen Punkten mehrheitlich zu. Einwände seitens der PDS und der FDP überzeugten SPD und CDU nicht. So ist damit zu rechnen, dass der Beschluss durch kommt.

Noch nicht alle Eulen verflogen scheinen für die Fahrbibliothek. Er sehe "gute Chancen, das Angebot aufrechtzuerhalten", schwächte Landrat Tilo Heuer (SPD) den ersten Streichakt ab. Der Bücherbus fahre gegenwärtig nur in den Orten der Verwaltungsgemeinschaften Laucha-Schwarzeiche und Kötzschau sowie nach Großgräfendorf. Mit einer gestrafften Route, kürzeren Verweilzeiten und längeren Abständen zum einen und höheren Zuschüssen der Gemeinden zum anderen könne der Bus kostenneutral fahren und erhalten bleiben. Darüber soll es noch einmal Gespräche mit den jeweiligen Bürgermeistern geben. Dennoch bleibt die Einstellung der Fahrbibliothek zum Ende des Jahres 2002 auf der Streichliste.

Während die Erhöhung der Unterrichtsgebühren für die Musikschule ohne Diskussionen durch ging (auch der Förderverein habe Zustimmung signalisiert, hieß es), knisterte es regelrecht beim Thema Museen. Der Kreis will die Zuschüsse für die beiden Einrichtungen auf der Burg Querfurt und dem Schloss Merseburg beträchtlich reduzieren. Nur noch zwei Museologen und Aufsichtspersonal sollen hier tätig sein. Den anderen Mitarbeitern, erklärte Frank Bannert, Erster Beigeordneter, würden frei werdende Stellen in der Verwaltung angeboten. Bessere sich die finanzielle Lage, könnten sie in den Museumsbereich zurück. Außerdem will sich der Kreis bemühen, Gemeinden für die Mitfinanzierung der Museen mit ins Boot zu holen, dann würden die Personalkürzungen geringer ausfallen. Entlassungen soll es hier aber nicht geben - im Gegensatz zum Bereich Jugendarbeit. Hier werde es Kündigungen geben müssen, blickte Heuer voraus.

"Auflösung" heißt im Beschlußdeutsch die Schließung der drei Freizeiteinrichtungen Tiefer Keller und Schülerfreizeitzentrum in Merseburg sowie des Fiz in Leuna. Man werde versuchen, freie Träger zu finden und sie soweit wie möglich unterstützen, kündigte der Landrat an. So könne ein neuer Betreiber des Fiz darauf bauen, dass die Räume in der Bebel-Sekundarschule Leuna wie vorgesehen saniert würden. Zwar konnten Bedenken, dass für die Kinder und Jugendlichen nun eine Lücke entsteht, nicht zerstreut werden, doch die Mehrheit der Kreisausschuss-Mitglieder stimmte auch hier zu.

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