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Händel-Konferenz - Wissenschaftler korrigieren Barock-Forscher +++ «Nacht der singenden und klingenden Museen» in Regensburg +++ Kiplings «Dschungelbuch» wird zum Musical +++ Klassik-Festival Ruhr - Komponist Rosetti im Mittelpunkt +++ Zeitung: «Cats» kommen zum Potsdamer Platz
Händel-Konferenz - Wissenschaftler korrigieren Barock-ForscherHalle (ddp-lsa). Bei den Händel-Festspielen in Halle ist am Mittwoch die wissenschaftliche Konferenz abgeschlossen worden. Drei Tage lang hatten sich Fachleute aus aller Welt im Händel-Haus mit Musik und Theater als Medien höfischer Repräsentation beschäftigt. 18 Vorträge von Musik-, Theater- und Sozialwissenschaftlern aus Großbritannien, den USA, der Schweiz und aus Deutschland standen auf dem Programm.
Vorträge und interdisziplinärer Gedankenaustausch zur Fragen der Geselligkeit, höfischer Festlichkeit und zu sozialer Motivation und Zielrichtung theatraler Handlungen hätten gezeigt, dass die bislang gültigen Modelle auch sehr bedeutender Barock-Forscher durchaus einiger Korrekturen bedürfen, sagte Wolfgang Ruf, Präsident der Internationalen Georg-Friedrich Händel-Gesellschaft.
Händelforschung sei heute nicht mehr Hobby Einzelner, sondern sehr stark geprägt von internationaler Kooperation, betonte Ruf. Zu dieser Entwicklung habe die Gesellschaft einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet. Sie zählt seinen Angaben zufolge rund 800 Mitglieder in vielen Ländern der Erde und ist eine der größten Musikgesellschaften der Welt. Sie fühlt sich der Förderung der Händel-Pflege und der Verbreitung seines Werkes verpflichtet. Vor allem bei der Herausgabe der Hallischen (richtig) Händel-Ausgabe habe sie sich verdient und international einen Namen gemacht.
Als sehr erfreuliches Zeichen wertete Ruf, dass rechtzeitig zu den Festspielen der 60. Band dieser kritischen Gesamtausgabe erschienen ist. Das sei eine «enorme Leistung». Das Werk sei für Wissenschaft und Praxis inzwischen unverzichtbar geworden. Es war 1955 als gesamtdeutsches Projekt begonnen worden und soll 2023 abgeschlossen sein. Geplant sind 116 Notenbände und zehn Supplementbände, die auch die kritischen Berichte und Faksimiles der Libretti enthalten.
Die enge Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und praktischer Festaufführung bezeichnete Ruf als besonderes Charakteristikum der Händel-Festspiele in der Geburtsstadt des barocken Meisters. Dies mache unter anderem den besonderen Reiz der Festspiele aus.
In den nächsten Tagen stehen noch das Te Deum für den Frieden von Dettingen, aus dem das Motto der diesjährigen Festspiele «The King shall rejoice» entnommen ist, die Krönungs Athems, eine Orgelnacht in Händel-Stätten und die beiden großen Konzerte in der Galgenberg-Schlucht auf dem Programm der Festspiele, die seit 1922 gefeiert werden.
«Nacht der singenden und klingenden Museen» in Regensburg
Regensburg (ddp-bay). Elf bayerische Chöre in 13 Museen sollen die diesjährige Museumsnacht in Regensburg zu einem besonderen Ereignis machen. Unter dem Motto «Leuchtspur Musik» sind am Samstag das Historische Museum, die Städtische Galerie «Leerer Beutel», das Kepler-Gedächtnishaus, das Naturkundemuseum, das Diözesanmuseum, die Ostdeutsche Galerie und das Brückturmmuseum bis 1.00 Uhr nachts geöffnet. Dabei sind auch die aktuellen Ausstellungen zu Albertus Magnus und den Regensburger Bistumsheiligen sowie eine Werkschau von Daniel Spoerri zu sehen.
Neben Jazzkonzerten und Auftritten des Universitätschors «Cantabile» kommen die Museumsbesucher auch in den Genuss einer Tanzperformance von Bernhild Thormaehlen. Zum ersten Mal dabei ist das Museum des Bezirksklinikums mit einer historischen Darstellung des Kartäuserordens. In der zum Kloster gehörenden St. Vitus-Kirche sind Gesänge von Kartäusermönchen zu hören. Ein Museumsnacht-Schiff auf der Donau bringt die Besucher von der historischen Wurstküche an der Steinernen Brücke bis zum Herzogspark und zurück. Karten für die Museumsnacht sind für sechs Euro bei allen beteiligten Museen und der Touristinformation im Alten Rathaus, Telefon 0941/ 507-4410, erhältlich.
Internet: www.museen.regensburg.de
Kiplings «Dschungelbuch» wird zum Musical
Das «Dschungelbuch», der Kinderbuchklassiker von Rudyard Kipling, kommt als Musical auf die Bühne. Die neue Koproduktion von Liedermacher Konstantin Wecker und Regisseur Christian Berg soll am 27. Juli in Cuxhaven uraufgeführt werden.
Klassik-Festival Ruhr - Komponist Rosetti im Mittelpunkt
Essen (ddp). Gesternbegann das alljährliche Europäische Klassik-Festival-Ruhr. Die Festivalleitung in Essen rechnet damit, das die Zahl von 25 000 Besuchern aus dem Vorjahr übertroffen wird. Erstmals startete das Festival mit einem Konzert im Ausland: In der Brüsseler Kirche Notre Dame du Salon erklangen europäische Meisterwerke der Klassik. Das Festival-Orchester unter Leitung des Preisträgers des deutschen Musikrates, Christian Voss, spielte unter anderem die 4. Sinfonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals steht der italienische Komponist Antonio Rosetti - ein Zeitgenosse Mozarts. Die Internationale Rosetti-Gesellschaft überarbeitete das Notenmaterial des Künstlers, um es extra für das Festival zur Verfügung zu stellen.
Weiterer Schwerpunkt des Festivals sind Konzerte speziell für Kinder und Jugendliche. So wird die Sinfonietta Hungarica unter der Leitung von Nissim Frank an ungewöhnlichen Orten wie der Halde Prosper Haniel in Bottrop oder der Rundsporthalle in Marl auftreten. In der zweiten Junihälfte beteiligt sich das Landesjugendorchester NRW an dem musikalischen Reigen.
Wie fließend die Grenze zwischen E- und U-Musik ist, zeigt zudem die «Jazz meets Classic»-Reihe, bei der unter anderem Klaus Doldinger mit Konzerten in Essen, Dorsten und Gladbeck zu hören und sehen ist.
(Internet: www.klassikfestival-ruhr.de)
Zeitung: «Cats» kommen zum Potsdamer Platz
Berlin (ddp-bln). Die Katzen kommen ins Stella-Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Nach Hamburg und Stuttgart will die Musical-Gruppe Stella mit dem Erfolgstitel «Cats» in Berlin die Kassen klingeln lassen. Im Regiestuhl sitzt dann jedoch nach Informationen der «Berliner Morgenpost» (Mittwochausgabe) die Stage-Holding, die vier Theater der insolventen Musical-Gruppe übernehmen will.
Die Verträge zur Übernahe von Theatern in Berlin, Hamburg und Stuttgart sollen unterschriftsreif und in der nächsten Woche unter Dach und Fach sein, heißt es unter Berufung auf Verhandlungskreise. Stage-Chef Maik Klokow hat zur Übernahme aber einen Forderungskatalog erarbeitet. So wolle Stage die Mitarbeiterzahl in einzelnen Theatern - so auch in Berlin - halbieren.
Die Katzen sollen am Potsdamer Platz nur bis Anfang Februar tanzen. Dann will Stage ein zugkräftiges Stück auf die Bühne hieven.