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Anja Silja bei «Jenufa»-Gastspielpremiere in Berlin gefeiert +++ Einparken mit Klassikklängen -- Studie zum Mozarteffekt in Mannheim +++ Friedrichstadtpalast stimmt mit «Jingle Bells» auf Weihnachten ein +++ Benefiz-Adventskonzert im Berliner Dom +++ Berio Schirmherr der 51. Europäischen Wochen - 2003 Thema Italien
Anja Silja bei «Jenufa»-Gastspielpremiere in Berlin gefeiert
Berlin (ddp-bln). Anja Silja, Bayreuth-Star vor allem der sechziger Jahre, ist am Sonntagabend in der Deutschen Oper in ihrer Heimatstadt Berlin in ihrer weltweit bewährten Altersrolle als Küsterin in Leos Janáceks «Jenufa» vom Premierenpublikum minutenlang mit Bravorufen und enthusiastischen Beifall gefeiert worden. Es handelte sich um den Beginn eines bis zum 7. Dezember dauernden viertägigen Gastspiels der Glyndebourne Festival Opera in der Regie von Nikolaus Lehndorf.
Sowohl Anja Silja als auch Lehndorf hatten vor vier Jahrzehnten an der gerade eröffneten Deutschen Oper im Westteil der Stadt gewirkt und erlebten nun gewissermaßen ein spätes Heimspiel. Die Titelrolle sang Amanda Roocroft. Die musikalische Leitung hatte erstmals eigens für Berlin der Tscheche Jiri Kout von der Deutschen Oper übernommen. Er war im Hinblick darauf im Sommer bereits als Dirigent von Janáceks «Katja Kabanowa» nach Glyndebourne eingeladen worden.
Einparken mit Klassikklängen -- Studie zum Mozarteffekt in Mannheim
Mannheim (ddp-bwb). Die Mannheimer Innenstadt wird im Dezember Schauplatz eines Feldversuchs zum so genannten Mozarteffekt. Während der zweiten Mannheimer Mozartwoche am Nationaltheater beschallt die Künstlergruppe «Ideenwerk Innenstadt» vom 3. bis zum 8. Dezember Mannheim mit der Musik des berühmten Komponisten. Wie das Theater am Montag miteilte, wollen die Künstler herausfinden, ob Mozart «die Produktivität und Lebensqualität in der Stadt steigert». Untersucht wird zum Beispiel, ob das Einparken zur Musik von Mozart leichter fällt.
Frühere Studien hatten den Angaben zufolge ergeben, dass zur Musik von Mozart Kinder schneller lernen, Kühe mehr Milch geben und Pflanzen besser gedeihen. In Mannheim sollen auf dem Großmarkt, in Bädern, Betrieben und Geschäften Melodien von Mozart erklingen. Die Müllabfuhr leert den Angaben zufolge mit klassischer Begleitung die Mülltonnen. Und in einem Möbelhaus können es sich Besucher zur Mittagszeit mit Kopfhörern auf Sofas und Betten bequem machen, um Mozart zu lauschen. Der Versuch kann während der Mozartwoche im Foyer des Nationaltheaters in einer Videoinstallation beobachtet werden.
Friedrichstadtpalast stimmt mit «Jingle Bells» auf Weihnachten ein
Berlin (ddp-bln). Der Berliner Friedrichstadtpalast stimmt mit der Revue «Jingle Bells 2002 - Gayle im Wunderland» auf die Weihnachtszeit ein. Eine bunte Show aus Artistik, Musik, Gesang und Tanz soll das Publikum zum New Yorker Rockefeller-Center mit seiner Eisfläche entführen, versprach Intendant Alexander Iljinskij am Sonntag. Dort werde die Hauptfigur, die Entertainerin Gayle Tufts, wundersame Dinge erleben.
Eingesperrt in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses animiert sie die Barbiepuppen zum Tanzen, bringt die Schachfiguren zur Ballettaufführung und lässt die Spieluhr «Holy Night» singen. Zur Seite steht ihr ein Plüschhase, alias Kinga Dobay. Gemeinsam entdecken beide auf dem Eis tanzende Schneeflocken und begegnen den Sängern Veronika Fischer und Erkan Aki.
Für die aufwändigen und fantasievollen Kostüme sorgte Harald Glööckler. Neben den Solisten wirken Orchester, Kinderensemble und Ballett des Hauses mit. Regie führt Jürgen Nass. Premiere ist am Dienstag. Bis 26. Dezember folgen weitere Aufführungen.
Der Eintritt kostet zwischen 15 und 59 Euro. Tickets können telefonisch unter 030/23262326 bestellt oder an der Abendkasse gekauft werden.
Benefiz-Adventskonzert im Berliner Dom
Berlin (ddp-bln). Der Berliner Salon lädt auch in diesem Jahr zu einem Benefiz-Adventskonzert in den Berliner Dom ein. Am 5. Dezember (20.00 Uhr) wird ein klassisches Weihnachtsprogramm für die ganze Familie präsentiert, kündigte ein Vereinssprecher an.
Das Kammerorchester des Berliner Salon unter der Leitung von Jörg Iwen spielt ausgewählte Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Benedetto Marcello. Dazu singen internationale Solisten Weihnachtslieder aus ihrer Heimat, und Kantor Peter Michael Seifried lässt die große Sauerorgel erklingen. Schauspielerin Marie-Luise Marjan liest aus ihrem Buch «Wenn ich an Weihnachten denke».
Der Eintritt kostet 15 Euro. Der Erlös der Veranstaltung soll hilfsbedürftigen Kindern aus Berlin zugute kommen.
Der 1996 gegründete Berliner Salon e.V. mit Sitz im Palais am Festungsgraben hat es sich zum Ziel gesetzt, Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammenzuführen und Kunst und Kultur zu fördern. Er steht damit nach eigenen Angaben in der Tradition der legendären Salons des 18. und 19. Jahrhunderts.
(Internet: www.berliner-salon.de)
Berio Schirmherr der 51. Europäischen Wochen - 2003 Thema Italien
Passau (ddp-bay). Der italienische Musiker und Komponist Luciano Berio hat die Schirmherrschaft für die Europäische Wochen im nächsten Jahr übernommen. Das teilte Intendant Pankraz von Freyberg am Dienstag in Passau mit. Die 51. Festpiele widmen sich im Sommer 2003 der Kultur Italiens. In einer Matinee sollen dabei auch Berios Werke Erdenklavier und Wasserklavier aufgeführt werden.
Berio gründete das «Studio di Fonologia Musicale» in Mailand, arbeitete beim Rundfunksender RAI und leitete die Zeitschrift «Incontri Musicali». In New York gründete der heute 77-Jährige das «Juilliard Ensemble». Zu seinen bekanntesten Werken zählt die viersätzige Orchestercollage «Sinfonia», für die er 1969 den «Montreux Avard» erhielt. Schirmherr des diesjährigen Festivals unter dem Motto «Thank you America!» war der Dramatiker Arthur Miller.
(www.europaeische-wochen-passau.de)