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+++ Freinsheim: Eltern wollen neue Musikschule gründen +++ Aarburger Musikschulleiter wegen Internet-Pornografie suspendiert +++ Potsdam: Elternproteste an der Kreismusikschule +++ Düsseldorf: Die Akustik in der neuen Musikschule ist nahezu perfekt +++
Eltern wollen neue Musikschule gründenFREINSHEIM: "Wir wollen was Neues schaffen", sagt Stefanie Oberlin vom Elternbeirat der Freinsheimer Musikschule. Nachdem der Verbandsgemeinderat den Beschluss bekräftigt hat, seine Bildungseinrichtung zum 31. März 2003 dicht zu machen, wollen die Eltern das Ende eines derartigen kulturellen Angebots nicht akzeptieren. Der Plan des Elternbeirats: Einen Trägerverein gründen, der eine neue Musikschule aus der Taufe hebt.
"Die Gründung soll möglichst umgehend erfolgen, damit die VG sowie alle Fraktionen ein geeignetes Organ für die von ihnen angebotene Zusammenarbeit und Zuwendungen finden", heißt es in einem Schreiben des Elternbeirats. Das Gremium hofft auf Unterstützung durch Bürger, Musikschullehrer und Schüler.
Fragen, wie sich der Trägerverein finanzieren soll, oder wie eine private Musikschule organisiert wäre, sind dabei noch völlig offen. Nach Auskunft von Beiratsmitglied Oberlin stehen in der kommenden Woche Gespräche mit Verbandsbürgermeister Wolfgang Quante und mit den Fraktionen des VG-Rats an. Zudem würden Informationen von anderen privaten Einrichtungen eingeholt.
Einen Mitstreiter haben die Eltern schon sicher: Gottfried Nisslmüller (SPD), von 1972 bis 1991 Bürgermeister der VG Freinsheim, Jurist und Mitbegründer der Musikschule, hat sich auf Anfrage der Eltern bereit erklärt, einem Trägerverein beizutreten und diesen als Privatperson juristisch zu beraten - auch wenn er betont: "Für mich ist die beste Lösung, wenn sich die Verbandsgemeinde weiter engagiert." In seinen Augen ist das Votum der VG noch nicht endgültig. Seiner Ansicht nach ist auch eine private Musikschule auf öffentliche Zuschüsse angewiesen. Ob das angesichts der Finanzmisere in Freinsheim realistisch ist? "Das kann ich nicht sagen", so der 64-jährige Kommunalpolitiker im Ruhestand.
Bürgermeister Wolfgang Quante begrüßte die Eltern-Initiative, warnte aber zugleich. Es könne nicht darum gehen, eine "öffentliche Einrichtung in eine private umzugießen". Ob die VG etwa die Räume der Musikschule auch einem privaten Anbieter kostenfrei überlassen könne, sei genau zu prüfen. "Wir müssen erst einmal den Beschluss umsetzen."
"Wir sind entsetzt über die Entscheidung des VG-Rates Freinsheim, die Musikschule zu schließen", kritisiert unterdessen der Landesverband der Musikschulen (VdM). Das Schreiben ging unter anderem an Ministerpräsident Kurt Beck, Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner sowie an Bildungsministerin Doris Ahnen. "Wir können uns des Verdachts nicht erwehren, dass die Bestellung eines Gutachtens mehr den Charakter einer ,Politshow" trug und das Ende der Schule offenbar schon beschlossene Sache war", so die Vorwürfe in dem Brief.
http://www.ron.de/osform/cms_osmm?articleName=HERMES:20020930:3235744&t…
Aarburger Musikschulleiter wegen Internet-Pornografie suspendiert
Aarburg - Der Leiter der Musikschule der aargauischen Gemeinde Aarburg ist per sofort vom Dienst suspendiert worden. Der Mann habe im Internet kinderpornografische Bilder konsumiert, begründet der Gemeinderat in einer Mitteilung die Massnahme.
Entsprechende Ermittlungen im Kanton Solothurn gegen den Musiklehrer hätten Gemeinderat und Schulpflege zum sofortigen Handeln veranlasst, hiess es bei der Gemeindekanzlei auf Anfrage. Für die Musikschule wurde ein Interims-Leiter bestimmt.
Im Rahmen einer internationalen und landesweiten Fahndungsaktion gegen Kinderpornografie im Internet laufen zur Zeit in der Mehrheit der Schweizer Kantone Ermittlungen. Die vom Bundesamt für Polizei (BAP) koordinierte Operation richtet sich gegen rund 1300 Personen. Sie werden verdächtigt, für den Zugang zu kinderpornografischem Material mit Kreditkarten bezahlt zu haben.
http://www.news.ch/detail.asp?ID=120139
Potsdam: Massiver Qualitätseinbruch befürchtet / Widerstand gegen Kürzung der Stundenzahl
Einen massiven Qualitätseinbruch fürchten die Elternvertreter an der Kreismusikschule von Potsdam-Mittelmark „Engelbert Humperdinck“ (KMS). Das ist das Fazit einer Zusammenkunft am vergangenen Samstag. Besonders in der Kritik: Die Art und Weise der Führung durch die kreiseigene ABU PM GmbH, die seit nunmehr zwei Jahren als Träger der Musikschule fungiert. „Das Verhältnis zwischen der Lehrerschaft und ABU-Geschäftsführer Hübner ist offensichtlich sehr gespannt. Es besteht die Gefahr, dass gute Lehrer abwandern, einige haben innerlich bereits gekündigt“, erläuterte unter anderem Antje Buchwald aus Werder die Sorgen der Elternvertreter. Die mit der Übernahme der Musikschule durch die ABU versprochenen Synergieeffekte seien nicht eingetreten, es gebe keine Investitionen mehr, und auch für die Werterhaltung werde augenscheinlich nichts getan. Nach Auffassung der Elternvertreter sollte der Kreistag Potsdam-Mittelmark den am 25. Mai 2000 gefassten Beschluss, die Musikschule in die Trägerschaft der ABU zu geben, dringend überdenken.
Auslöser für diese grundsätzliche Kritik war eine zu Beginn des Schuljahres an der KMS eingeführte Regelung, wonach künftig grundsätzlich nur noch 35 Unterrichtsstunden pro Schuljahr und Schüler gegeben werden sollen. Diese Zahl entspricht lediglich der bisher vertraglich verankerten Mindeststundenzahl. Nach der alten Regelung hätte der Großteil der Schüler in diesem Schuljahr jedoch mit 39 Unterrichtsstunden rechnen können. Für die Elternvertreter kommt dies einer verbrämten Gebührenerhöhung gleich. In Briefen erboster Eltern wird von „einer einseitigen Reduzierung der vertraglich vereinbarten Leistungen“ und einer „Verletzung des gültigen Unterrichtsvertrags“ gesprochen. Die neue Regelung gehe aber auch pädagogisch in die falsche Richtung, da die Regelmäßigkeit des Übens während der gesamten Schulzeit unterbrochen werde. Nach Informationen der Eltern sollen die frei werdenden Stunden der Lehrer zur Aufnahme neuer Schüler und damit zur Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen genutzt werden. Damit diene die organisatorische Änderung einzig und allein der Haushaltskonsolidierung, heißt es. Auch in der Lehrerschaft gebe es für die neue Regelung keinen Rückhalt, weil sie für die hauptamtlichen Kräfte zusätzliche Belastungen bringe und für die Honorarkräfte mit erheblichen Einkunftseinbußen verbunden sei. Ein Gespräch der Elternvertreter mit ABU–Geschäftsführer Hübner am Donnerstag habe keine Annäherung im Streit um die Stundenreduzierung gebracht, berichtete Antje Buchwald. Den Eltern gegenüber wurde argumentiert, die Stundenreduzierung diene vor allem einer Vereinheitlichung, da auf den Donnerstag in diesem Jahr nur 34 Schultage fallen. Den Donnerstag-Schülern soll deshalb ein zusätzlicher Termin angeboten werden.
Der Abgeordnete der Bündnisgrünen, Axel C. W. Müller aus Kleinmachnow, hat die Elternkritik aufgegriffen und will auf der Kreistagssitzung am kommenden Donnerstag eine entsprechende Anfrage stellen. Unter anderem möchte er eine Antwort darauf, ob die veränderten Regelungen dem einst fixierten Grundsatz entsprechen, dass mit der Übernahme der KMS in die ABU prinzipiell keine Einschnitte im Bildungsangebot der KMS stattfinden sollen. Zudem sei zu prüfen, ob die Gefahr besteht, dass Fördergelder des Landes für die KMS zurück gezahlt werden müssen. Auch Mueller hat erfahren, dass das Verhältnis zwischen Lehrerschaft und ABU-Geschäftsführung derzeit sehr gespannt sei. Sein Eindruck: „Michael Goldammer hat als Leiter der Musikschule anscheinend nicht den inhaltlichen Gestaltungsspielraum wie ursprünglich vorgesehen.“
Auch in den Reihen der SPD-Kreistagsfraktion gibt es mittlerweile erste Zweifel, ob die Entscheidung für die ABU als Träger der KMS richtig war. Vorsichtig äußert sich Cornelia Schütz (SPD), Vorsitzende des Bildungsausschusses und Mitglied im Aufsichtsrat der ABU: „Die neue Stundenregelung ist eindeutig Sparzwängen geschuldet. Ich hätte mir gewünscht, den Eltern wäre das auch so deutlich gesagt worden.“ Spätestens im nächsten Jahr müsse man ohnehin erneut über die Entwicklung der Kosten für die Kreismusikschule nachdenken. Die erhoffte Effizienzerhöhung durch die ABU-Trägerschaft lasse sich bisher leider nicht darstellen, weil die Kreisverwaltung in der Vergangenheit viele Aufgaben praktisch unentgeltlich für die Musikschule erledigt habe.
Deutliche Worte findet die Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Saskia Funck. Sie hält Hübner für „ungeeignet“, die Geschicke der Kreismusikschule in der Hand zu behalten. „Die CDU hat den Trägerwechsel für die Kreismusikschule damals strikt abgelehnt und die Entwicklung der vergangenen zwei Jahre zeigt, dass wir Recht gehabt haben“, betonte Funck. Ein Ziel der Trägerschaftsübergabe sei damals lediglich gewesen, der ABU dringend notwendige neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Der entsprechende Kreistagsbeschluss am 25. Mai 2000 war recht knapp mit 27 Ja-Stimmen gegen 20 Nein-Stimmen bei sechs Enthaltungen gefasst worden. Ausdrücklich hatte die Kreisverwaltung damals eine gleichbleibende Qualität der Ausbildung versprochen. Funcks Kritik heute: „Die angekündigten Synergieeffekte sind nicht eingetreten, und im Gegensatz dazu wird der Zuschussbedarf aus der Kreiskasse für die Musikschule immer größer.“ Waren für das Jahr 2001 noch 1,068 Millionen Mark ausgewiesen so beträgt der Zuschuss 2002 bereits umgerechnet 1,443 Millionen Mark. ABU-Geschäftsführer Hübner war gestern nicht zu erreichen.
http://www.pnn.de/Pubs/pots_mittelm/pageviewer.asp?TextID=9192
Die Akustik ist nahezu perfekt
Düsseldorf: Das neue Haus an der Prinz-Georg-Straße hat seine ersten Bewährungsproben sehr gut bestanden.
Warmes Herbstlicht durchflutet die Säulenhalle der Clara-Schumann-Musikschule, bricht sich in den Spitzbögen des Eingangsportals. Soviel Schmerz, Verzweiflung und Lebenstraurigkeit: Wehmütige Klänge tönen durch das renovierte Treppenhaus. Im ersten Stock probt der Kammerchor das Oratorium "Stabat Mater", in dem Mutter Maria vor dem Kreuz den Tod ihres Sohnes beweint. Die Soprane heben ihre Stimmen und das ganze Haus wird Klang und Musik. "So habe ich mir das immer vorgestellt", sagt Peter Haseley, Direktor der Schule, und lacht. Ein eigenes Haus für die Musik, für die Schüler und Lehrer der Musikschule, - in dem sich junge Virtuosen begegnen, Big Bands, Chöre und Orchester proben können, Untericht in Oboe, Geige und Klavier angeboten werden kann.
Vor knapp einem Monat ist Peter Haseleys Traum Wirklichkeit geworden: Seit dem 2. September bewohnt die Musikschule ihren neuen Hauptsitz an der Prinz-Georg-Straße - ein preußischer Prachtbau von 1906, in dem einst Gymnasiasten die Schulbank drückten, nach dem Krieg das Filmforum und das Theaterhaus residierten. Für 7,8 Millionen Euro wurde die baufällige Immobilie saniert und auf die Zwecke der Musikschule abgestimmt. "Die Wände wurden abgedämpft, Lärmschutzfenster eingebaut", so Haseley. In den 24 Unterrichtsräumen wurden zudem gelochte Platten aufgehängt, in denen sich der Schall verfangen soll. "In den neuen Proberäumen ist die Akustik nahezu perfekt, weder zu trocken noch dröhnend", schwärmt Klavierschülerin Aglaia Rohrwasser (18) und spielt am Flügel einige Töne der G-Moll-Ballade von Chopin an. "Der Klang ist hier reiner als in den alten Räumen. Durch den Hall überlagerten sich die Töne früher ständig."
Eine schräge Melange, die auch an den Nerven der Lehrer zehrte. "Es ging schon an die Substanz, sich 30 Stunden pro Woche darauf konzentrieren zu müssen, Töne aus dem Dröhnen herauszuhören. Zumal auch noch störende Geräusche wie Verkehrslärm und surrende Lampen hinzukamen", so der Direktor. Bis August organisierte Haseley das Unterrichtsprogramm der Musikschule von der Geschäftsstelle auf der Bilker Straße aus. "Der Unterricht war über das ganze Stadtgebiet verstreut, fand in 70 verschiedenen Schulgebäuden statt."
Wie Nomaden zogen die 190 Lehrer der Musikschule durch die Viertel, von einer Unterrichtsstunde zur nächsten. "Das größte Problem am dezentralen Aufbau der Schule war aber, dass es keinen Ort gab, an dem sich die Schüler der verschiedenen Klassen treffen, austauschen konnten", so Haseley. 6400 junge Düsseldorfer werden von der Musikschule in die Welt der Klänge eingeführt. "Das neue Haus soll vor allem auch eine Begegnungsstätte sein, in der sich die jungen Musiker kennenlernen, zu Ensembles zusammenschließen können." Für seine Verdienste um die musikalische Erziehung der Jugend wurde Haseley gestern von der Aktionsgemeinschaft der Heimat- und Bürgervereine mit der Norbert-Burgmüller-Plakette ausgezeichnet.
http://www.nrz.de/nrz/nrz.duesseldorf.volltext.php?id=265894&zulieferer…®ion=Düsseldorf