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Musikschule und Honorare. Foto: Hufner
Musikschulenhinweis. Foto: Hufner
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Bayern: Musikschulen für höhere staatliche Förderung

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Die Ausbildung an Bayerns Musikschulen kostet Geld und die Ausgaben steigen beständig – vor allem wegen der Gehälter der Lehrer. Nun geht der Verband in die Offensive.

Der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) fordert vom Freistaat mehr finanzielle Unterstützung. Die Ausgaben stiegen jedes Jahr, die Mittelzuwendungen vom Freistaat glichen dies aber nicht aus, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands, Marianne Lauser. Musikschulen finanzieren sich in Bayern durch Unterrichtsgebühren und Mittel der Kommunen, hinzu kommen Zahlungen des Freistaats. Letztere lagen laut Verband im Jahr 2016 bei 10,4 Prozent der Gesamteinnahmen, das entspreche 15,77 Millionen Euro. Dies sei jedoch viel zu wenig.

Der größte Ausgabenposten sind demnach die Gehälter der Lehrer, die mehr als 85 Prozent des gesamten Haushalts ausmachten. Da diese Ausgaben durch tarifliche Steigerungen beständig zunähmen, bräuchte es auch mehr Geld. „Wir fordern, dass der Staat 15 Prozent der Lehrpersonalausgaben übernimmt, aktuell liegen wir hier bei 11,8 Prozent“, sagte Lauser. Angestrebt werde außerdem eine schrittweise Anhebung auf bis zu 25 Prozent.

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst bestätigte die Zahl von 2016, gab aber darüber hinaus an, dass 2017 bereits 16,5 Millionen Euro gezahlt worden seien. „In den letzten Jahren wurde der staatliche Zuschuss kontinuierlich erhöht“, sagte ein Sprecher. Dieser werde über den VBSM zweckgebunden an die Träger ausgegeben. Man beabsichtige auch für die nächsten Jahre, vorbehaltlich der vom Landtag beschlossenen Haushaltsmittel, die Zuschüsse weiter zu erhöhen.

Der VBSM seinerseits begrüßte diese Erhöhung zwar. An dem Prozentwert des Finanzierungsanteils durch den Freistaat ändere sich damit aber fast nichts, da die Ausgaben ähnlich stark stiegen. Auch die Zahl der Schüler nimmt laut VBSM zu: Stand 1. Januar 2018 habe man die Marke von 200.000 Schülern geknackt. Zum Vergleich: Am 1. Januar 2016 wurden 192.466 Musikschüler in Bayern unterrichtet. Das ist innerhalb von zwei Jahren ein Anstieg von mehr als vier Prozent.

Ob durch die Umstellung zurück zum G9 und der damit verbundenen größeren Freizeit der Gymnasiasten ein noch größerer Sprung gemacht werde, kann der VBSM noch nicht absehen. „Wir sehen hier auf alle Fälle eine Herausforderung. Aber wir sind breit aufgestellt, und richten uns nicht nur an Gymnasiasten, sondern auch an andere Schüler und vor allem an Jüngere“, erklärte Lauser.

Laut Datenstand des VBSM wurden 2017 die 200 221 Schüler von etwa 5300 Lehrern unterrichtet. Allerdings gebe es einige Lehrer, die an mehreren Schulen unterrichten und deshalb doppelt gezählt würden. In Bayern gibt es aktuell 215 Musikschulen. Der VBSM ist der Fachverband der kommunalen und gemeinnützigen privatrechtlichen Musikschulträger in Bayern. Im Auftrag des Freistaats unterhält der Verband in Weilheim eine zentrale Beratungsstelle für das Sing- und Musikschulwesen.

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