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Bedeutender Kunstfund in Köln : Drei Rubens-Zeichnungen

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Mit drei großformatigen Zeichnungen des barocken Malers Peter Paul Rubens (1577-1640) haben Kölner Kunsthistoriker einen bedeutenden Fund gemacht.

Die Entdeckung in der Graphischen Abteilung des Wallraf-Richartz-Museums sei sensationell, bestätigte der Wissenschaftler Olaf Mextorf am Mittwoch einen Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers". Die Zeichnungen in schwarzer Kreide sollen im März in einer Ausstellung in Köln erstmals öffentlich gezeigt werden.

In Rom gezeichnet

Die Zeichnungen hat Rubens nach Einschätzung von Uwe Westfehling, dem Leiter der Graphischen Abteilung, während seines Italienaufenthaltes in der Zeit von 1600 bis 1608 geschaffen. Damals sei der flämische Meister in Rom gewesen und habe dort antike Skulpturen gezeichnet. Die Blätter zeigten eine Laokoon-Gruppe und zwei Ansichten eines Zentauren aus der griechischen Mythologie.

Wasserzeichen als Echtheitsbeweis

"Das sind große Blätter und deshalb wahrscheinlich exponiert im Werk Rubens\'", sagte Mextorf. Die Hochformate sind den Angaben zufolge 48 mal 37 Zentimeter groß. Das Wasserzeichen des Papiers, ein Männchen mit einem Pilgerstab, sei ein objektiver Hinweis auf die Echtheit der Werke. "Es gibt anerkannte Originalzeichnungen auf diesem Papier, das um 1598 in Italien hergestellt wurde", sagte der Wissenschaftler.

131 Rubens-Zeichnungen

Insgesamt gebe es laut einer Werkübersicht 131 Rubens-Zeichnungen nach antiken Skulpturen. Von den jetzt gefundenen Werken seien bislang lediglich Kopien bekannt gewesen. "Als verschollen geltende Zeichnungen wieder aufzufinden, ist schon eine Besonderheit", sagte Mextorf.

Anhörung von internationalen Experten

Westfehling will vor einer endgültigen Zuschreibung noch internationale Experten bei einem Symposium in Köln hören. Die Werke waren bei den Vorbereitungen zum Umzug der Graphischen Sammlung bereits im Februar 2000 aufgetaucht. "Wir haben uns erst im Haus darüber ausgetauscht, dann Vergleiche angestellt", so Mextorf, "das war ein sehr hoher Forschungsaufwand."