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Deutsche Kultureinrichtungen auf „Antisemiten-Liste“ des Wiesenthal-Zentrums

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Das Wiesenthal-Zentrum nennt auf einer Liste der nach seiner Einschätzung zehn weltweit schlimmsten antisemitischen Vorfälle im Jahre 2020 auch eine Initiative deutscher Kultureinrichtungen. Die deutsche Initiative „GG 5.3 Weltoffenheit“ erscheint auf Platz sieben der am Dienstag veröffentlichten Liste.

In der Initiative hatten mehrere renommierte Kultureinrichtungen unlängst vor der Gefahr gewarnt, im Kampf gegen Antisemitismus wichtige kritische Stimmen in der Gesellschaft von der öffentlichen Debatte auszuschließen. Sie reagierte damit auf eine Resolution, die der Bundestag im Mai 2019 verabschiedete hatte. Das Parlament stufte die Bewegung BDS, die unter anderem den Boykott israelischer Waren fordert, als antisemitisch ein und verlangte, sie und ihre Unterstützer sollen kein Geld mehr von der Bundesregierung erhalten.

Die Kulturschaffenden schrieben dazu: „Unter Berufung auf diese Resolution werden durch missbräuchliche Verwendungen des Antisemitismusvorwurfs wichtige Stimmen beiseitegedrängt und kritische Positionen verzerrt dargestellt.“ Die Unterzeichner wandten sich gleichzeitig gegen Antisemitismus und Rassismus und kritisierten den Israel-Boykott der Bewegung.

Auf Platz eins der Wiesenthal-Liste werden antisemitische Angriffe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie genannt, danach Judenhasser in sozialen Medien. Personen auf der Liste sind unter anderem der Führer der Bewegung Nation of Islam, Louis Farrakhan, und der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei.

Das 1977 gegründete Zentrum mit Hauptsitz in Los Angeles ist mit der weltweiten Suche nach untergetauchten Nazi-Verbrechern bekannt geworden. Es bemüht sich aber auch um die Förderung von Toleranz und kämpft in aller Welt gegen Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus und Völkermord.

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