Hauptbild
Ehemaliges Panzerreparaturwerk wird «musikalischer Kreativraum». Foto: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Ehemaliges Panzerreparaturwerk wird «musikalischer Kreativraum». Foto: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Ehemaliges Panzerreparaturwerk wird «musikalischer Kreativraum»

Publikationsdatum
Body

Neubrandenburg - Musik statt Rüstung - die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und junge Musiker aus dem Nordosten wollen ein Ex-Panzerreparaturwerk neu beleben. Ganz nah an Musikern und Freigeistern sein, heißt das Motto im Juli in Neubrandenburg.

Das Gelände des ehemaligen Panzerreparaturwerks in Neubrandenburg wird im Sommer zum «musikalischen Kreativraum». Die Klassik-Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und die junge norddeutsche Philharmonie laden ab 26. Juli erstmals zu einem Detect Classic Festival nach Neubrandenburg ein, wie die Festspiele am Dienstag mitteilten. Drei Tage sollen junge Musiker und Musikschaffende unterschiedlicher Genre am Tollensesee mit Klassik, elektronischer und anderer Livemusik experimentieren und die alten Panzerhallen zu Fantasiewelten verwandeln.

«Das soll vor allem junges Publikum stärker als bisher anlocken», sagte Intendant Markus Fein. Das neue Format sei für Freigeister, Entdecker, Neugierige, Junge und Junggebliebene sowie als Treffpunkt der kreativen Szene gedacht. «Hier haben Gäste die Möglichkeit, die spannendsten Solisten, junge Ensembles und Orchester in einem Festivalumfeld zu erleben, das auf Innovation, Neugier und Experimentiergeist setzt.»

Das Musik-Programm umfasst mindestens zehn teils experimentelle Konzerte. Es wird durch Gesprächsrunden, Workshops und Ausstellungen ergänzt. Aus der Kultur- und Kreativszene werden unter anderem der Schlagzeugvirtuose Alexej Gerassimez, Steven Walter (Podium Esslingen), Johannes Fuchs (Pierre Boulez Saal), Karen Löhnert (Sleeperoo) und Christian Carius (Red Rebane) erwartet.

Das Reparaturwerk Neubrandenburg (RWN) war in der DDR einer der größten Rüstungsbetriebe der Warschauer Vertragsstaaten. Dort arbeiteten zeitweise bis zu 5000 Menschen. Das Werk entstand in den 1950er Jahren auf einem Gelände am Tollensesee, wo zuvor eine Torpedoversuchsanstalt war. Nach 1990 übernahm die Stadt Teile des Geländes, um ein Wohn-, Gewerbe-, Künstler- und Szeneviertel zu entwickeln. Mehrere Firmen, eine Galerie und einen Jachthafen gibt es bereits.