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«Odyssee» und «Käpt'n Bone» - Festspielhaus erweitert Kinderangebot. Foto: Festspielhaus Baden-Baden
Festspielhaus feiert Jubiläum mit Netrebko, aber ohne Gergjiew. Foto: Festspielhaus Baden-Baden
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Festspielhaus feiert Jubiläum mit Netrebko, aber ohne Gergijew

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Baden-Baden - Trotz trüber wirtschaftlicher Aussichten wegen des Ukraine-Kriegs will das Festspielhaus Baden-Baden sein 25-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr mit sieben Festivals feiern. Mit dabei sein sollen viele internationale Stars, darunter die umstrittene Sopranistin Anna Netrebko.

Jubiläum mit Herausforderungen: Trotz trüber wirtschaftlicher Aussichten will das Festspielhaus Baden-Baden sein 25-jähriges Bestehen im kommenden Jahr «groß und mutig» feiern. Wie Intendant Benedikt Stampa am Donnerstag bei einer Pressekonferenz sagte, sind sieben Festivals mit vielen internationalen Stars geplant, darunter Jonas Kaufmann, Anne-Sophie Mutter und die umstrittene Sopranistin Anna Netrebko. Ihr war im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Nähe zum Kreml vorgeworfen worden.

Für den Intendanten gehört Netrebko zur Festspielhaus-Familie. «Wir laden Künstler nach Baden-Baden ein, die sich nicht explizit für Putin aussprechen», begründete er den Balanceakt. Ein anderer, der an sich auch zur «Familie» gehört, ist wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht eingeladen: der Dirigent Waleri Gergijew. «Das geht zurzeit auf keinen Fall», sagte Stampa. Es sei aber immer Vergebung möglich: die Tür sei nie zugeschlagen.

Das privat betriebene, mit 2500 Plätzen größte deutsche Opernhaus hatte kurz nach seiner Eröffnung im Jahr 1998 vor dem Aus gestanden. Zu denjenigen, die dem Baden-Badener Musentempel die Treue hielten, zählte auch Gergijew.

Das Festspielhaus setzt in den bevorstehenden schwierigen Zeiten auf seine Stifter, Förderer und ein treues Publikum. Trotz stark steigender Energiekosten und höherer Reisekosten für Künstler will es seine Preise nicht erhöhen: «Wir müssen die Kultur in diesen Zeiten mit allen Mitteln stärken, damit wir sie nicht verlieren», so Stampa.

Das erste Festival «Takeover» (3.-5. Februar 2023) ist der Zukunft gewidmet: «Wir forschen intensiv am Festival der Zukunft, um kommenden Generationen früh den Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern von heute und morgen zu ermöglichen», so Stampa. Zu den Highlights im Jubiläumsjahr zählt neben den Osterfestspielen mit den Berliner Philharmonikern ein Gala-Konzert der New Yorker Metropolitan Oper unter Leitung von Met-Direktor Yannick Nézet-Séguin mit Werken von Hector Berlioz (1. Juli 2023), Solistin ist die amerikanische Mezzosopranistin Joyce DiDonato.

Im Rahmen der Herbstfestspiele «La Grande Gare» gibt es eine Neuinszenierung der Jules Massenet-Oper «Werther» unter musikalischer Leitung von Thomas Hengelbrock. Beim Ballett steht neben dem John-Neumeier-Festival das Bayerische Staatsballett mit «Cinderella» zu Weihnachten auf dem Programm. Auch Musical-Klassiker wie «West Side Story» und «Cats» sind zu sehen.

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